Job und Berufswelt

Ausbildungsmarkt erholt sich langsam

Der Fachkräftemangel ist das Sorgenkind der Wirtschaft. Gegen ihn bleibt die betriebliche Ausbildung das Gegenmittel. Zugleich beruhigt sich der Markt am Niederrhein wieder, wie die Regionale Ausbildungskonferenz zeigt.

Die demographische Entwicklung mache es zunehmend schwerer, angebotene Stellen zu besetzen, so die Konferenzmitglieder. Kleine und mittelständische Unternehmer spüren dies am stärksten. Gegen den spürbaren Fachkräftemangel bleibt die betriebliche Ausbildung das Mittel zur Wahl. In der Lockdown-Zeit haben alle Beteiligten gelernt: Der persönliche Kontakt zwischen Jugendlichen und Unternehmen ist essenziell – besonders in Schulen. Rein digital war es schwierig, Ausbildungsplätze zu besetzen. Dabei braucht es viele Hände, hier ist der Austausch mit den Partnern in der Region unerlässlich.

Start in die Ausbildung erleichtern

Sorge bereitet den Mitgliedern des regionalen Ausbildungskonsenses, dass es noch viele freie Ausbildungsplätze gibt und gleichzeitig viele unversorgte Jugendliche. Die Konsensmitglieder appellieren an die Unternehmen, freie oder wieder frei gewordene Lehrstellen weiter anzubieten und den Agenturen für Arbeit zu melden. Die Chancen der gemeinsamen Nachvermittlung sollten Jugendliche nutzen. Wer noch keine Lehrstelle gefunden hat, kann sich für die Beratung schnell an die Agenturen für Arbeit wenden. Diese informieren über aktuelle berufliche Ausbildungswege. Der Einstieg ist auch jetzt noch möglich. Je flexibler ein Bewerber ist, desto besser die Aussichten. Wenn es mit dem Wunschberuf oder Wunschort also nicht klappt, sollten Alternativen geprüft werden. Der Blick gilt auch für die Leistungsschwächeren. So kann zum Beispiel jemand in einer assistierten Ausbildung manche Hürde überwinden.

Die Kennzahlen der Arbeitsagenturen Duisburg und Wesel im Einzelnen:

Der Agenturbezirk Duisburg verzeichnet einen Anstieg der gemeldeten Ausbildungsstellen von 165 auf 3.020 (+5,8 Prozent), davon sind 2.914 betriebliche Ausbildungsstellen, 252 oder 9,5 Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Zahl der Bewerber stieg um 0,2 Prozent von 3.216 auf 3.223. Ende Oktober waren 85 Bewerber noch ohne Ausbildungsstelle, dies ist ein Rückgang um 22 beziehungsweise 20,6 Prozent. Ihnen stehen noch 191 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung, 49,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Wesel, der die Kreise Kleve und Wesel umfasst, blieb die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahr mit 4.444 Stellen, davon 4.375 betriebliche Ausbildungsstellen in beiden Kreisen, nahezu auf Vorjahresniveau (insgesamt -1,0 Prozent; -44 Stellen). Die Zahl der Bewerber ging im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 8,3 Prozent auf 3.964 zurück, wobei der Rückgang im Kreis Wesel stärker ausfiel als im Kreis Kleve. Ende September waren 293 Bewerber noch ohne Ausbildungsstelle, dies ist ein Rückgang um 23 beziehungsweise 7,3 Prozent. Ihnen standen noch 335 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung, das sind 112 oder 25,1 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.

Interessenten können sich wenden an:

ausbildungsberatung@niederrhein.ihk.de

duisburg@arbeitsagentur.de

wesel@arbeitsagentur.de

Die Mitglieder der Regionalen Ausbildungskonferenz:

Vertreter der Gebietskörperschaften, der Agenturen für Arbeit Duisburg und Wesel, der Jobcenter Duisburg, Kreis Wesel und Kreis Kleve, der Berufskollegs, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Industriegewerkschaft Metall, des Unternehmerverbandes Ruhr-Niederrhein, der Apothekerkammer Nordrhein, der Regionalagentur NiederRhein, der Handwerkskammer Düsseldorf sowie der Kreishandwerkerschaften und der Niederrheinischen IHK.

Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 70.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.

Foto: Symbolbild

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