Gesundheit

Projekt in der Berufsausbildung am St. Irmgardis-Krankenhaus:

Angehende Pflegefachleute leiten Geriatrie-Station eigenständig

Süchteln. Eine besondere Praxis-Erfahrung haben sechs angehende Pflegefachfrauen im St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln gemacht. Fast zwei Woche lang durften die Auszubildenden des dritten Lehrjahres eigenständig die Leitung einer Station übernehmen. Dieses Projekt ist seit mehr als 30 Jahren fester Bestandteil der Pflegeausbildung im Süchtelner Krankenhaus.

Während der Projekttage übernahmen die künftigen Pflegefachfrauen – dieses Mal waren keine Männer dabei – eigenverantwortlich alle Aufgaben einer examinierten Pflegefachkraft. Dazu gehören zum Beispiel das Stellen und Verabreichen von Medikamenten nach ärztlicher Anordnung, die versorgende Pflege, das Teilnehmen an interdisziplinären Teamsitzungen und ärztlichen Visiten sowie unterschiedliche administrative Aufgaben. Außerdem nahm jede von ihnen mindestens einmal die Rolle der Schichtleitung ein.

Erfahrene Praxisanleiter überwachten und unterstützten die Schülerinnen bei der Leitung der Station. „Die Auszubildenden können dabei zeigen, welche sozialen und fachlichen Kompetenzen sie während ihrer Ausbildung bereits erlernt haben“, erklärt Praxisanleiterin Anja Amft das Ziel des Projekts.

Projektwoche zum ersten Mal in der Geriatrie

Dieses Jahr durften die Pflegeschülerinnen zum ersten Mal eine Station der Geriatrie des St. Irmgardis-Krankenhauses leiten. Eine Klinik, die sich nicht nur dadurch von anderen Abteilungen des Krankenhauses unterscheidet, weil hier ausschließlich ältere Patienten versorgt werden. Auch sind die Aufenthalte in der Geriatrie meist elektiv, das heißt, geplant. Die Patienten bleiben zudem oft länger als in anderen Fachbereichen und haben multiple Krankheitsbilder.

Die Behandlung aller Patienten wird in wöchentlichen Teamsitzungen besprochen und gegebenenfalls angepasst. Ziel ist eine verbesserte Lebensqualität und Mobilität der Patienten. Das interdisziplinäre Team besteht aus Pflegern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, teilweise Psychologen sowie Ärzten. Die Auszubildenden nahmen an den Sitzungen teil und stellten „ihre Patienten“ vor.

Positives Fazit

Die Schülerinnen ziehen nach der Projektwoche ein positives Fazit. Vor allem die gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen beteiligten Berufsgruppen habe ihr gefallen, sagt Lara Dierker. „Die Unterstützung der Praxisanleiter war toll“, ergänzt sie.

„Wir konnten unser Wissen in der Medikamentenlehre vertiefen, Verantwortungsbewusstsein und  Selbstvertrauen stärken“, findet Fabienne Metten. „Darüber hinaus haben wir auch uns selbst besser kennengelernt, vor allem in Bezug auf unsere Belastbarkeit und Grenzen.“

Wer sich für die Ausbildung in der Pflege am St. Irmgardis-Krankenhaus interessiert, kann sich an Anna-Lena Birker im Sekretariat der Pflegedirektion wenden. Sie ist per Telefon unter 02162/ 899-200 oder per E-Mail an anna-lena.birker@st-irmgardis.de erreichbar.

Vorschlag zur Bildunterschrift:

Haben die Projektwoche erfolgreich abgeschlossen: Obere Reihe v.l.n.r.: Fabienne Metten (Schülerin), Rene Koss (Praxisanleiter und Bereichsleitung), Anja Amft (Praxisanleiterin), Vivien Verspai (Schülerin), Stefanie Einmal (Krankenpflegehelferin), Melanie Ruhm (Praxisanleiterin); Untere Reihe v.l.n.r.: Sabrina Paul (Praxisanleiterin), Marie Steincke (Schülerin), Lara Dierker (Schülerin). Zwei Schülerinnen fehlen auf dem Foto.   Aufnahme: St. Irmgardis-Krankenhaus

Über das St. Irmgardis-Krankenhaus:

Von 1871 bis 2008 betrieb die Katholische Kirchengemeinde St. Clemens Süchteln das St. Irmgardis-Krankenhaus als Trägerin. Zum 1. Januar 2009 übernahm die St. Franziskus-Stiftung Münster mit 51 Prozent die Mehrheit an der neu gegründeten St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln GmbH. 49 Prozent hält das benachbarte Allgemeine Krankenhaus Viersen (AKH). Das St. Irmgardis-Krankenhaus ist seit 150 Jahren fester Bestandteil der medizinischen Versorgung im Kreis Viersen.

Bürgerschaftliches Engagement, gepaart mit der Spendenbereitschaft breiter Bevölkerungskreise, legten damals den Grundstein für das Haus. Geprägt durch Ordensfrauen, die 1972 das Haus wegen Nachwuchsmangels verließen, arbeiten engagierte Mediziner und geschultes Personal auch heute noch nach christlichen Idealen zum Wohle der anvertrauten Patienten.

1900 hatte das Haus etwa 50 Krankenbetten. Es wurde in den folgenden Jahrzehnten erweitert und modernisiert, um die ständig wachsende Zahl von Patienten zu betreuen. Nach dem Bau des St. Antonius-Hauses 1930/1931 wurde in den Jahren 1961 bis 1963 ein Neubau mit modernen Krankenzimmern, Diagnose-, Therapie- und Versorgungsräumen sowie einer Schule für Krankenpflege errichtet. Heute, nach Neubau eines Bettenhauses, verfügt das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln über 160 Krankenbetten – einschließlich sechs interdisziplinärer Intensiv-Pflegebetten. 360 Mitarbeiter sind hier im Einsatz.

Zum St. Irmgardis-Krankenhaus gehören fünf Klinken: Innere Medizin, Geriatrie, Chirurgie, Konservative Orthopädie und Schmerztherapie sowie Anästhesiologie und Intensivmedizin. Die Leitung der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Onkologie liegt bei Chefarzt Dr. med. Ulrich Bauser.

Die Verantwortung für die Klinik für Geriatrie obliegt Chefarzt Hanns-Peter Klasen.

In der Chirurgie gibt es drei Bereiche mit den chirurgischen Schwerpunkten: Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Chefarzt Dr. med. Christian Maciey, Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Sportmedizin mit Chefarzt Dr. med. Kai Platte/Ärztlicher Direktor und Plastische-, Ästhetische- und Handchirurgie mit Chefarzt Dr. med. Tobias Köppe.

Die Leitung der Klinik für Konservative Orthopädie und spezielle Schmerztherapie liegt bei Chefarzt Dr. Dirk Mertens.

Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin wird geleitet von Chefärztin Dr. Jessica Görgens.

Als Ausbildungsstätte werden 50 Plätze für staatlich anerkannte Pflegefachkräfte bereitgestellt, hierfür besteht für die theoretische Ausbildung eine Beteiligung an der Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe (AGP Viersen GmbH).

Zusätzlich wird eine Ausbildung zum Operations-Technischen- und auch zum Anästhesiologischen-Technischen-Assistenten angeboten.

Im Jahr 2023 wurden nahezu 6.500 Patienten stationär und rund 22.000 Patienten ambulant behandelt.

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