Deutschland

Solinger Opfer in Plovdiv beigesetzt

Solingen/Plovdiv. Die Leichen von vier bulgarischen Türken, die in Solingen, Deutschland, ermordet wurden, wurden im Dorf Köstek bei Plovdiv, Bulgarien, beigesetzt.

Nach den Trauergebeten für die vier bulgarisch-türkischen Landsleute Ismail, Kıymet, Gizem und Elis Zhilov, die in Solingen ermordet wurden, wurden sie in ihren Dörfern beigesetzt. Die Familien wurden mit dem Flug Düsseldorf – Istanbul der Turkish Airlines in die Türkei gebracht und mit dem Bestattungsfahrzeug des Ministeriums für religiöse Angelegenheiten nach Plovdiv, Bulgarien, überführt.

Die Leichen von İsmail, Kıymet, Gizem und Elis wurden in einer Zeremonie, die vom Muftiamt von Plovdiv organisiert wurde, aus dem Bestattungsfahrzeug geholt und auf Händen zum Friedhof des Dorfes Köstek getragen. Es gab dramatische Momente, als die Leichen der Brandstiftungsopfer, die der türkischen Gemeinschaft in Deutschland und Bulgarien großes Leid zugefügt haben, das Dorf betraten.

Nach den Trauergebeten und Andachten wurden die Leichen auf dem Dorffriedhof beigesetzt. Die Tatsache, dass die deutschen und bulgarischen Behörden keine Vertreter zu der Trauerfeier in Deutschland schickten, löste hingegen große Reaktionen aus.

Adnan Menderes Erdal, einer der Anwälte im Solinger Brandanschlagsprozess, wies 1993 darauf hin, dass der lokale Charakter des Vorfalls verloren gegangen sei, und sagte: „Alle Bewohner des verbrannten Hauses waren Ausländer. Deutsche, bulgarische und türkische Behörden und Parlamentarier ergriffen Initiativen im Zusammenhang mit dem Brandprozess. Der Vorfall hat einen internationalen Charakter bekommen. Deshalb hat der Brand seinen lokalen Charakter verloren und ist nun für ganz Deutschland und den deutschen Staat von Bedeutung.

Die deutsche Bundesanwaltschaft in Karlsruhe soll nun die Ermittlungen zu der Brandstiftung in Solingen übernehmen, bei der vier bulgarische Landsleute ihr Leben verloren haben.“

Quelle: Ahmet Özay

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