Politik

Jan Dieren fordert eine Postreform für gute Arbeit

Am vergangenen Montag demonstrierten rund 30.000 Postbeschäftigte am Brandenburger Tor in Berlin für bessere Arbeitsbedingungen. Auch der Bundestag debattierte über die Situation der Beschäftigten der DHL Group.

Jan Dieren, Bundestagsabgeordneter für die Menschen in Moers, Krefeld und Neukirchen-Vluyn (SPD), unterstrich in einer Bundestagsrede anlässlich dieser Demonstration, wie wichtig es sei, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Post- und Paketbranche zu verbessern. Dieren, der im Juni dieses Jahres selbst eine Schicht lang beim Zustellstützpunkt 1 der Post in Moers mitgearbeitet und dort auch den Austausch mit den Beschäftigten und dem Betriebsrat gesucht hatte, bemängelte auch den zu geringen Gesundheitsschutz. Die Arbeit sei schwerer geworden, als noch vor 20 Jahren. Das Postgeschäft habe sich deutlich von Briefen hin zu Paketsendungen verlagert. So würden Paketzusteller:innen heute ungefähr dieselbe Paketmenge ausliefern, die vor etwas 15 Jahren noch zwei Zusteller:innen ausgeliefert haben.

Dieren dazu in seiner Rede: „Man braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, welche Gesundheitsschäden die Kolleginnen und Kollegen auf Dauer davontragen.“ Deshalb begrüße er die Position des Arbeitsministers Hubertus Heil, sich für eine Gewichtsobergrenze von 20 Kilogramm für Pakete einzusetzen. Außerdem verwies Dieren darauf, dass es von großer Bedeutung sei, in der anstehenden Reform des Postgesetzes gute Arbeitsbedingungen für Beschäftigte sicherzustellen, denn „Wettbewerb um seiner selbst willen“ und nicht, damit sich die beste Leistung durchsetze, sei blanker Wahnsinn zulasten der Kolleginnen und Kollegen, so Dieren: „Viele Unternehmen in der Paketbranche greifen auf Subunternehmen zurück. Da herrschen oft schlechte Arbeitsbedingungen: rigide digitale Kontrolle, eine enorm hohe Arbeitsbelastung und zum Teil willkürliche Sanktionen.“ Weiter gelte für viele Beschäftigte in dieser Branche keinen Kündigungsschutz, weil die Subunternehmen unter der dafür notwendigen Grenze blieben, es keine Betriebsräte oder Tarifverträge gäbe.

Dieren stellte klar, dass der SPD-Bundestagsfraktion eine hohe Qualität der Zustellung, eine ökologische und eine soziale Aus-richtung des Postgesetzes besonders wichtig sein. Die Reform des Postgesetzes ist noch für dieses Jahr geplant.

Fotograf: Sebastian Forck

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