Azubis übernehmen Stationsleitung:
Rollentausch im St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln
Süchteln. Im Rahmen ihrer generalistischen Ausbildung zur Pflegefachkraft im St. Irmgardis-Krankenhaus übernahmen drei Auszubildende des dritten Lehrjahres für fast zwei Wochen die Verantwortung über einen Teilbereich der chirurgischen Pflegestation. Jill Westerweck, Sara-Jane Ripkens und Maximilian Becker haben dabei in der Praxis ihr Gelerntes unter Beweis gestellt. Dabei stand ihnen das erfahrene Pflegepersonal der Station unterstützend zur Seite.
Die Übernahme der Stationsleitung ist für die angehenden Pflegefachfrauen und den Pflegefachmann eine ebenso spannende wie anspruchsvolle Herausforderung. Seit über 20 Jahren ist das als fester Bestandteil im Ausbildungsplan des Süchtelner Hauses verankert.
Teamgeist ist gefragt
„Schüler leiten eine Station“ heißt das Projekt, bei dem einmal jährlich Auszubildende und examinierte Pflegekräfte auf einer Station die Rollen tauschen. Während der Projektwochen übernehmen die künftigen Pflegefachfrauen und -männer auf der Station eigenverantwortlich alle anfallenden Pflegedienst-Aufgaben. „Dazu gehören zum Beispiel die Aufnahme und Entlassung von Patienten. Wir führen auch gemeinsam mit den Ärzten die Visiten durch und werten diese anschließend aus“, berichten die Auszubildenden. Auch die Dokumentation der Pflege gehört zu ihren Aufgaben. „Darüber hinaus gestalten sie die Dienstpläne, bestellen Medikamente und Medizinprodukte und sind einfach für die Patienten da – fürsorglich und kompetent“, weiß Praxisanleiterin Anja Amft.
Um die täglichen Herausforderungen meistern zu können, ist von den Auszubildenden besonders viel Teamgeist gefragt. Unterstützt werden sie von einerseits von erfahrenen Kollegen, andererseits auch von den Ärzten, der Stationsleitung und den Praxisanleitern. „Sie alle stehen als Experten im Hintergrund bereit, wenn wir Fragen haben oder irgendwo unsicher sind“, erzählt Jill Westerweck.
„Pflege ist mehr als nur pflegen“
„Am Anfang der Projektwoche waren wir echt überfordert“, berichtet Sara-Jane Ripkens. „Wir haben von jetzt auf gleich die Aufgaben einer examinierten Kraft übernommen – und das in vollem Ausmaß. Dass Pflege im Allgemeinen mehr ist, als nur pflegen – das haben wir sehr deutlich gemerkt.“ Aber so herausfordernd die Projektwochen auch waren, so gut ist ihr Fazit: „Wir haben uns in den zwei Wochen echt entwickelt. Jetzt verstehen wir Zusammenhänge besser und können uns leichter in die Kollegen hineinversetzen.“ „Die Verantwortung für unsere eigenen Patienten zu tragen, war am Anfang schon sehr angsteinflößend“, fügt der Dritte im Bunde, Maximilian Becker, hinzu. „Doch nach ein paar Tagen waren wir gut eingespielt. Wir sind alle total aufgeschlossen und haben in der Zeit unsere Leitlinie gefunden“, berichtet er.
Praktische Erfahrungen für den zukünftigen Arbeitsalltag
Das Ziel dieses Projektes ist es, die Selbständigkeit, das Selbstvertrauen und das Verantwortungsbewusstsein der „Azubis“ zu stärken. „Sie können in dieser Zeit praktische Erfahrungen über die Abläufe auf einer Station sammeln. Außerdem lernen sie Neues zum Zeitmanagement, der Organisation und Planung sowie Durchsetzungsvermögen Und das ganz praktisch“, erläutert Anja Amft die einige Vorteile. „So erhalten sie eine Vorstellung davon, was später einmal auf sie zukommt.“
„Die Auszubildenden können bei diesem Projekt zeigen, was an fachlicher und sozialer Kompetenz in ihnen steckt. Dabei ist es wichtig, dass sie im Team arbeiten. Pflegefachkraft ist ein Beruf für Teamplayer“, erklärt die Praxisanleiterin. Sie ist für die Schüler Ansprechpartnerin für die Schüler, wenn es um praktische Ausbildung geht. „Die Auszubildenden sehe ich gut gerüstet für ihr Examen. Eine solche Erfahrung noch während der Ausbildung ist nicht selbstverständlich und darum sehr wertvoll.“ Ab dem Sommer beginnt die Prüfungs- und Abschlussphase für den ersten Kurs mit generalistischem Abschluss zur Pflegefachfrau/Pflegefachmann. „Sie sind gut vorbereitet für ihren Start ins Berufsleben“, ist sie zuversichtlich.
Interesse an Ausbildung?
Interessenten an einer Ausbildung in der Pflege am St. Irmgardis-Krankenhaus können sich an die Pflegedirektorin, Britta Gruhn, wenden. Sie ist telefonisch unter 0 21 62 / 8 99 – 3 70 erreichbar, oder per E-Mail unter personalabteilung@st-irmgardis.de.
Vorschlag zu den Bildunterschriften:
Gruppenfoto:
v.l.n.r. Marlies Pasch (Pflegefachleitung und Praxisanleiterin), Jill Westerweck und Sara-Jane Ripkens (vorn); Anja Amft, Maximilian Becker, Katrin Schramm (Pflegefachkraft), Carola Kuhlbach (Stationssekretärin) und Thorsten Robens (Praxisanleiter, hinten). Foto: St. Irmgardis-Krankenhaus.
Training Aufstehhilfe:
Jeder Handgriff am Patienten muss sitzen: Zusammen gehen Maximilian Becker (l.), Sara-Jane Ripkens (M.) und Jill Westerweck (r.) die richtige Handhabung der Aufstehhilfe an der Patientin Dorothea Dickmeis durch. Foto: St. Irmgardis-Krankenhaus.
Visite:
Gemeinsame Visite von Schülern mit Arzt: (v.l.) Jill Westerweck, Dr. Al Zuubi, Maximilian Becker und Sarah-Jane Ripkens. Foto: St. Irmgardis-Krankenhaus