Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April
1. Der Arbeitsmarkt in Oberhausen
• Arbeitslosenzahl: 11.712 (+1.007 / +9,4 %)
• Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +814 / +7,5 %
• Arbeitslosenquote (gegenüber Vormonat): 10,6% (+1,0 %)
„Die Corona Pandemie hat nun auch den Oberhausener Arbeitsmarkt erreicht, die Arbeitslosigkeit ist um einen Prozentpunkt auf 10,6 Prozent gestiegen. Es fällt auf, dass neben den Personen, die ihre Arbeit aktuell verloren haben, kaum noch Menschen ihre gegebenenfalls schon länger andauernde Arbeitslosigkeit beenden können – will heißen, der Arbeitsmarkt ist aktuell nicht aufnahmefähig“, resümiert Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Oberhausen.
„Wir sehen, dass die Unternehmen derzeit alles versuchen, um das vorhandene Personal im Betrieb zu halten. Das Kurzarbeitergeld hilft dabei, Arbeitslosigkeit zu vermeiden, und so konnten auch in Oberhausen bereits viele Arbeitsplätze gerettet werden. Unsere vorläufigen Daten zeigen, dass hier von Anfang März bis zum 26. April insgesamt 1.627 Anzeigen auf Kurzarbeit für 19.568 Arbeitnehmer/innen bei uns eingegangen sind. Dabei sind nun erstmals Branchen betroffen, die sich bisher noch nie mit dem Thema beschäftigt haben, wie zum Beispiel der Einzelhandel, das Gastgewerbe, Friseursalons und die Tourismusbranche. Wir setzen weiterhin auf das Kurzarbeitergeld, beraten Unternehmen telefonisch und online und haben unser Personal auch entsprechend in die Bereiche, in denen es um Auszahlung von Geldleistungen geht, konzentriert“, betont Jürgen Koch. „Es bleibt abzuwarten, wie sich die Pandemie entwickelt. Je nach Dauer dieses Zustandes wird sich der Oberhausener Arbeitsmarkt in noch ungünstigere Regionen bewegen.“
Arbeitslosigkeit
Im aktuellen Berichtsmonat stieg die Arbeitslosigkeit in Oberhausen um 1.007 Personen. Somit waren insgesamt 11.712 Personen arbeitslos gemeldet. Im Jahresvergleich gab es einen Anstieg um 814 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 10,6 % (+1,0 %-Punkt).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) waren im April 2.698 Personen arbeitslos gemeldet, 351 Personen mehr als im März. Im Vergleich zu April des letzten Jahres gab es einen Anstieg um 603 Personen.
Entwicklung in der Grundsicherung
Im Jobcenter Oberhausen wurden im Berichtsmonat 9.014 Arbeitslose gezählt, 656 mehr als im Vormonat und 211 mehr als im April 2019. Damit erhalten fast 77 Prozent der Arbeitslosen in Oberhausen Arbeitslosengeld II.
Jugendarbeitslosigkeit
941 junge Arbeitslose unter 25 Jahren im April bedeuten einen Anstieg von 132 Personen gegenüber März und um 15 Personen gegenüber dem Vorjahr. Damit lag die Jugendarbeitslosenquote bei 8,8 % (+1,2 %-Punkte zum Vormonat). Von den Jugendlichen befanden sich 320 Personen in der Betreuung des Rechtskreises SGB III (Arbeitslosenversicherung), 43 mehr als im März. Beim Jobcenter Oberhausen waren 621 arbeitslose Jugendliche registriert, 89 mehr als im Vormonat.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung[1] umfasste im April 15.524 Personen. Das waren 519 mehr als im März und 762 mehr als im April des letzten Jahres. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 13,6 %.
Im Rechtskreis des SGB III lag die Unterbeschäftigung mit 3.201 Personen um 497 Personen höher als im Vorjahr.
Die Unterbeschäftigung im Rechtskreis des SGB II hat hier gegenüber April 2019 um 264 Personen zugenommen und liegt aktuell bei 12.322 Personen.
Arbeitskräftenachfrage
Die Vermittler/innen des gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oberhausen und des Jobcenter Oberhausen haben im Berichtsmonat insgesamt 260 neue Stellen von den Unternehmen akquiriert, 75 weniger als im März und 126 weniger als im Vorjahresmonat. Zum Stichtag standen 1.652 offene Stellen zur Verfügung, 497 weniger als im April 2019.
Die meisten freien Stellen kamen im April aus dem Bereich Produktion und Fertigung (vor allem Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe), gefolgt von dem Gesundheits- und Sozialwesen (in erster Linie medizinische Gesundheitsberufe) und dem Bereich Bau, Architektur und Gebäudetechnik (vor allem Gebäude- und versorgungstechnische Berufe).
2. Der Ausbildungsmarkt in Oberhausen
Insgesamt haben sich seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2019 1.419 Bewerber/innen für Ausbildungsstellen bei der Berufsberatung in Oberhausen gemeldet, 89 weniger als im Vorjahr. Davon sind aktuell bereits 560 mit einer Ausbildungsstelle, einem Studienplatz oder sonstiger Alternative versorgt. Als unversorgt gelten demnach noch 859 Bewerber/innen, 10 mehr als im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt.
Demgegenüber konnte der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oberhausen und des Jobcenter Oberhausen insgesamt 1.093 betriebliche Ausbildungsstellen akquirieren, 73 weniger als im letzten Jahr. Ergänzt werden diese durch 10 außerbetriebliche Lehrstellen (-4), so dass sich ein Gesamtangebot von 1.103 Ausbildungsstellen ergibt. Von diesen sind aktuell noch 563 Ausbildungsstellen unbesetzt (68 weniger als im April 2019).
„Die Anzahl der freien Ausbildungsstellen ist aktuell nur leicht gesunken und im Gegenzug gelingt es uns derzeit nicht, mehr Bewerber für Berufsausbildungsstellen zu gewinnen, da wir die jungen Menschen in den Schulen nicht erreichen können. Zudem finden keine Veranstaltungen statt, auf denen ebenfalls Kontakte entstehen“, erläutert Jürgen Koch.
Die Top 10 der freien Ausbildungsstellen (Anzahl in Klammern):
• Fachverkäufer/in – Lebensmittelhandwerk – Bäckerei (65)
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel (52)
• Verkäufer/in (46)
• Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik (22)
• Kaufmann/-frau – Büromanagement (21)
• Anlagenmechaniker/in – Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik (18)
• Friseur/in (18)
• Bankkaufmann/-frau (16)
• Industriekaufmann/-frau (13)
• Kfz-Mechatroniker/in – PKW-Technik (10)
3. Der Arbeitsmarkt in Mülheim
• Arbeitslosenzahl: 6.756 (+481 / +7,7 %)
• Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +630 / +10,3 %
• Arbeitslosenquote (gegenüber Vormonat): 7,9 % (+0,6 %)
„Die Corona Pandemie hat nun auch den Mülheimer Arbeitsmarkt erreicht, die Arbeitslosigkeit ist um 0,6 Prozentpunkte auf 7,9 Prozent gestiegen. Es fällt auf, dass neben den Personen, die ihre Arbeit aktuell verloren haben, kaum noch Menschen ihre gegebenenfalls schon länger andauernde Arbeitslosigkeit beenden können – will heißen, der Arbeitsmarkt ist aktuell nicht aufnahmefähig“, resümiert Jürgen Koch.
„Wir sehen, dass die Unternehmen derzeit alles versuchen, um das vorhandene Personal im Betrieb zu halten. Das Kurzarbeitergeld hilft dabei, Arbeitslosigkeit zu vermeiden, und so konnten auch in Mülheim bereits viele Arbeitsplätze gerettet werden. Unsere vorläufigen Daten zeigen, dass hier von Anfang März bis zum 26. April insgesamt 1.387 Anzeigen auf Kurzarbeit für 12.857 Arbeitnehmer/innen bei uns eingegangen sind. Dabei sind nun Branchen betroffen, die sich bisher noch nie mit dem Thema beschäftigt haben, wie zum Beispiel der Einzelhandel, das Gastgewerbe, Friseursalons und die Tourismusbranche. Wir setzen weiterhin auf das Kurzarbeitergeld, beraten Unternehmen telefonisch und online und haben unser Personal auch entsprechend in die Bereiche, in denen es um Auszahlung von Geldleistungen geht, konzentriert“, betont Jürgen Koch. „Es bleibt abzuwarten, wie sich die Pandemie entwickelt. Je nach Dauer dieses Zustandes wird sich der Mülheimer Arbeitsmarkt in noch ungünstigere Regionen bewegen.“
Arbeitslosigkeit
Im April stieg die Arbeitslosigkeit in Mülheim um 481 Personen. Somit waren insgesamt 6.756 Mülheimer/innen arbeitslos gemeldet. Im Jahresvergleich gab es einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 630 Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 7,9% (+0,6%-Punkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Die Agentur für Arbeit betreute im Bereich der Arbeitslosenversicherung im April 1.942 Arbeitslose, 261 Personen mehr als im letzten Monat und 315 mehr als im April 2019.
Entwicklung in der Grundsicherung
Die Sozialagentur Mülheim an der Ruhr zählte in der Grundsicherung 4.814 Arbeitslose, 220 mehr als im letzten Monat und 315 mehr als im April 2019. 71,3 % der Arbeitslosen in der Ruhrstadt erhalten aktuell Arbeitslosengeld II.
Jugendarbeitslosigkeit
Insgesamt gab es in der Ruhrstadt 297 junge Arbeitslose unter 25 Jahren, 72 mehr als im März und 61 mehr als im April 2019. Die Jugendarbeitslosenquote beträgt aktuell 4,0 %, das sind 0,9 %-Punkte mehr als im März.
Von den Jugendlichen befanden sich 144 Personen in der Betreuung des Rechtskreises SGB III (Arbeitslosenversicherung), 40 mehr als im März. Bei der Mülheimer Sozialagentur waren hingegen 153 arbeitslose Jugendliche registriert, 32 mehr als im Vormonat.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung[1] umfasste im April für Mülheim 9.047 Personen. Das waren 297 mehr als im März. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 10,3 %.
Im Rechtskreis des SGB III betrug die Unterbeschäftigung 2.334 Personen (201 mehr als im Vormonat). In der Mülheimer Sozialagentur lag die Unterbeschäftigung bei 6.713 Personen, 96 mehr als im März.
Arbeitskräftenachfrage
Die Vermittler/innen des Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Mülheim konnten insgesamt 140 neue Stellen akquirieren, 151 weniger als im Vormonat und 207 weniger als im Vorjahresmonat. Im Bestand befanden sich zum Stichtag 1.166 Arbeitsstellen, 97 weniger als im März und 123 weniger als im April 2019.
Die meisten freien Stellen kamen im April aus dem Bereich Produktion und Fertigung (vor allem Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe), gefolgt von dem Gesundheits- und Sozialwesen (in erster Linie medizinische Gesundheitsberufe).
4. Der Ausbildungsmarkt in Mülheim
Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2019 haben sich insgesamt 726 Ausbildungsstellenbewerber/innen bei der Berufsberatung gemeldet und beraten lassen. Das waren 236 weniger als im letzten Jahr. Mit einem Ausbildungsplatz, einem Studium oder sonstiger Alternative versorgt sind bisher bereits 354 junge Menschen. Hingegen gelten 372 Bewerber/innen noch als unversorgt, 115 weniger als im Vorjahr.
Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Mülheim konnte für das neue Ausbildungsjahr insgesamt 1.015 Ausbildungsstellen einwerben, 61 weniger als im Vorjahr. Davon sind aktuell noch 673 Berufsausbildungsstellen unbesetzt, 3 weniger als im April 2019.
„Die Anzahl der freien Ausbildungsstellen ist aktuell nur leicht gesunken und im Gegenzug gelingt es uns derzeit nicht, mehr Bewerber für Berufsausbildungsstellen zu gewinnen, da wir die jungen Menschen in den Schulen nicht erreichen können. Zudem finden keine Veranstaltungen statt, auf denen ebenfalls Kontakte entstehen“, erläutert Jürgen Koch.
Freie Ausbildungsstellen gibt es noch in allen Ausbildungsgängen, insbesondere aber in den folgenden Bereichen (Top10):
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel (56)
• Verkäufer/in (46)
• Kaufmann/-frau – Büromanagement (32)
• Medizinische/r Fachangestellte/r (31)
• Elektroniker/in – Energie-/Gebäudetechnik (25)
• Bachelor of Laws (FH) – Verwaltung (23)
• Anlagenmechaniker/in – Sanitär-/Heizungs-/Klimatechnik (20)
• Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (19)
• Fachinformatiker/in – Anwendungsentwicklung (17)
• Elektroniker/in – Informations-/Telekommunikationstechnik (16)
Foto: Symbolbild