Wohnzimmergespräch der vhs erstmals in der Moschee
Moers. (pst) Premiere: Zum ersten Mal fand das Wohnzimmergespräch aus der Reihe der vhs Moers – Kamp-Lintfort in der Kocatepe Moschee in Meerbeck statt. Ramis Savun (stellvertretender Vorsitzender des Integrationsrates) lud in die Räumlichkeiten an der Römerstraße ein. Unter dem Titel „Wir leben zusammen. Wir halten zusammen.“ ging es um ein gelungenes Zusammenleben der deutschen und türkischen Moerserinnen und Moerser. Auf dem Podium saßen neben Bürgermeister Christoph Fleischhauer und Ramis Savun auch Erol Gülsen (Inhaber der Goethe Apotheke Moers), Lehrerin Yasemin Karakurt und Stephan Nies (Netzwerk Mitte Moers e. V.). vhs-Leiterin Beate Schieren-Ohl übernahm die Moderation des fünften Wohnzimmergespräches. Diese begann sie mit Zitaten, unter anderem von Blogger Ali Can: „Wer sich integrieren will, muss die Gesellschaft mitgestalten.“
Diskussion um Sprache, Rollenbilder und Gemeinsamkeiten
Die rund 60 Gäste kamen der Aufforderung nach einer Mitgestaltung und Diskussion nach. Es ging unter anderem um Rollenbilder in türkischen Familien und Sprachbarrieren. So berichteten sie von schwierigen Erlebnissen aus dem Alltag. Aber auch herzliche und liebenswerte Anekdoten teilten die Gäste. Ein Wunsch aus dem Publikum, der weiterverfolgt werden soll, ist das Entwickeln von gemeinsamen Projekten und Veranstaltungen. Es sollen Möglichkeiten der Begegnung geschaffen werden, sodass sie selbstverständlich wird. „Es ist wichtig miteinander, statt übereinander zu sprechen“, sagte Jens Franken (Stadtteilmanager Meerbeck) aus dem Publikum. Vorschläge waren unter anderem ein gemeinsames Treffen am 1. Advent an einem Weihnachtsbaum an der Moschee und ein Austausch im Stadtteilbüro Neu_Meerbeck. Abschließend bedankte sich Bürgermeister Christoph Fleischhauer für die Gastfreundschaft und die Möglichkeit, dass auch in einer Moschee ein kritischer Austausch ermöglicht wurde.
Bildzeile : Die rund 60 Gäste diskutierten angeregt beim Wohnzimmergespräch in der Moschee. (Foto: pst)