Moers

Ausblick für den Verwaltungsrat-Moerser Haushalte erwarten bei Gebühren keine Preissprünge

Ausblick für den Verwaltungsrat-Moerser Haushalte erwarten bei Gebühren keine Preissprünge

Moers. Eine Rechenaufgabe mit für Moerser Bürgerinnen und Bürger erfreulichem Ergebnis – anders als in zahlreichen anderen Lebensbereichen wird es für Moerser Haushalte bei den Gebühren 2023 keine Preissprünge geben. Beim nach der Sommerpause üblichen ersten Blick auf das neue Jahr gab der Vorstandsvorsitzende der ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni), Stefan Krämer, in der Verwaltungsratssitzung am Donnerstag ein erfreuliches Signal.

„Die Abfallgebühren bleiben stabil und auch in der Straßenreinigung mit Winterdienst gibt es nach zwei Jahren nur ein leichtes Plus. Bis 2024 tut sich dann hier nichts mehr“, gebe dies Planungssicherheit und unterstützte das Ziel, im regionalen Umfeld dauerhaft günstige kommunale Angebote zu machen. Auch am Ziel, die Moerser Infrastruktur für die Zukunft zu rüsten, halte das Unternehmen trotz wirtschaftlich schwerer Zeiten fest. Hier präsentierten die Vorstände Lutz Hormes und Dr. Kai Gerhard Steinbrich dem Gremium Sachstandsberichte zum soeben begonnenen Bau des neuen Kreislaufwirtschaftshofes, zu einer Machbarkeitsstudie zum Ausbau der Elektromobilität im Stadtgebiet und zu den gestarteten Vorbereitungen für die ab 2024 geplante Sanierung der maroden technischen Infrastruktur in der Moerser Innenstadt. Wie in der Ratssitzung am Tag zuvor begrüßte die Politik auch hier das durch Enni vorgeschlagene, einem bundesweit befürchteten Gasmangel vorbeugende Energiesparpaket. Dabei folgte der Verwaltungsrat einem Beschluss, den der Rat getroffen und damit empfohlen hatte. Demnach wird die Moerser Eissporthalle in dieser Saison nur drei statt sonst sechs Monate öffnen – und zwar von Dezember bis Februar. Auch stimmte das Gremium dem Ratsbeschluss zu, die Nachtabschaltung der Straßenlaternen auszuweiten.

So werden die Leuchten künftig montags bis freitags von Mitternacht (statt bisher ab 1 Uhr) bis 3:30 Uhr sowie neuerdings auch samstags und sonntags von 2 bis 4:30 Uhr ausgeschaltet.

Auch wenn sie der Stadtrat formal erst zum Jahresende beschließt: Florian Moritz vom Beratungshaus Rödl & Partner stellte beim Ergebnis seiner nach zwei Jahren turnusmäßig für Abfall und die Straßenreinigung aufgestellten Kalkulationen vor, dass die Abfallgebühren im neuen Jahr stabil bleiben können. Hier hätten Erlöse aus der Altpapierverwertung die Mehrkosten im Einkauf von Material, beim Personal und auch die Kosten für den neuen Kreislaufwirtschaftshof kompensiert. Auch bei den Kosten der Straßenreinigung inklusive Winterdienst sei für einen Musterhaushalt nur ein leichtes Plus von rund 86 Cent pro Monat zu erwarten. „Hiermit sei der Mehraufwand auch durch einen überdurchschnittlich kalten Winter 2020 der letzten beiden Jahre abgedeckt.“ Nach einer Information und Diskussion zu den Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bei einem städtischen Mängelmelder, blickte Vorstand Lutz Hormes auf die soeben gestarteten Bauarbeiten zum neuen Kreislaufwirtschaftshof. Hier hätten mit dem Abriss der alten Anlage und den Umzug in einen hinteren Bereich des Betriebshofes die Bauarbeiten gestartet. „Der provisorische Kreislaufwirtschaftshof wird gut angenommen“, könnten sich Bürgerinnen und Bürgern so auch während der rund zwölfmonatigen Bauzeit in Moers-Hülsdonk von Sperrmüll, Grünschnitt, Kartonagen und vielen anderen Abfällen trennen. In den kommenden Wochen werde das beauftragte Bauunternehmen Hundhausen nun zunächst den Baugrund herstellen und dazu auch das alte Verwaltungsgebäude abreißen. Danach beginnt am Jostenhof die Zukunft, für die wir rund acht Millionen Euro in die neue, moderne Infrastruktur investieren.“

Nach einem Blick auf den Stand einer Machbarkeitsstudie zur Elektromobilität informierte Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich abschließend, dass es auch bei der Innenstadtsanierung vorangehe und hier derzeit bereits vorbereitende Maßnahmen laufen würden. In einigen Straßen des Moerser Zentrums arbeite Enni hier nach dem sogenannten Linerverfahren grabenlos, wodurch Bürgerinnen und Bürger hiervon nur wenig merken würden. Die aktuelle Instandsetzung der Kanäle sei aber nur eine Vorabmaßnahme der großen Innenstadtsanierung, bei der Enni zwischen Unterwallstraße und Schlosspark sowie Neuer Wall und Stadtgraben rund 28 Kilometer alter Ver- und Entsorgungsinfrastruktur austauschen und zukunftsfähig aufstellen wird. Aktuell würden hier die Vorbereitungen für eine übergreifende Detailplanung aller Bauabschnitte laufen. „Dabei suchen wir bis zum Frühjahr ein Planungsbüro, dass die vorliegende Grobplanung verfeinert und die Ausschreibung für ein die Maßnahmen umsetzendes Bauunternehmen vorbereitet“, würde es mit dem größten Infrastrukturprojekt der Stadt aber frühestens 2024 losgehen.

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