Wirtschaftsforum schärfte den Blick für die Möglichkeiten und Herausforderungen des Wirtschaftsstandortes
Mülheim. Unter dem Motto „Unseren Wirtschaftsstandort gemeinsam zukunftsfähig machen!“ fand am 5. September eine Auftaktveranstaltung mit rund 170 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik in der Mülheimer Stadthalle statt.
Zum ersten Mülheimer Wirtschaftsforum hatte die Stadt Mülheim gemeinsam mit dem Unternehmerverband eingeladen, um über die Megatrends, Herausforderungen und neue Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Mülheim zu diskutieren. Den Auftakt gaben Oberbürgermeister Marc Buchholz, Wirtschaftsdezernent Felix Blasch sowie Hans-Peter Windfeder als Vorsitzender des Mülheimer Unternehmensverbandes. Oberbürgermeister Buchholz unterstrich in seiner Rede, dass die im letzten Jahr erfolgte Integration der Wirtschaftsförderung in das Stadtplanungsamt sehr gut funktioniert habe. Stadtplanung und Wirtschaftsförderung seien ohne einander nicht zu denken. Er betonte auch, dass mit Felix Blasch nun ein Dezernent für die Themen Planung und Wirtschaftsförderung zuständig sei und diese zusammen denken könne. Der Vorsitzende des Mülheimer Unternehmensverbandes, Hanns-Peter Windfeder, betonte in seinem Grußwort, dass die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Mülheim ein Gemeinschaftswerk von Unternehmen und Politik sowie Verwaltung sein müsse und Zeit brauche. Viele wichtige Projekte seien aber in den letzten zwei Jahren bereits auf den Weg gebracht worden. Windfeder unterstrich, dass es entscheidend sei, sich auf Lösungen zu konzentrieren anstatt auf Probleme.
Demographischer Wandel, Mobilität und Klimaschutz sind dringendste Handlungsfelder
Für die rund 170 Gäste des Wirtschaftsforums folgte im Anschluss ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Stefan Lennardt, wie ein Wirtschaftsstandort resilienter aufgestellt werden kann. In seinem Vortrag führte Prof. Dr. Lennardt u.a. eine Blitzumfrage durch, in welcher er die Anwesenden hinsichtlich ihrer Meinung befragte. Hier zeichneten sich der demographische Wandel, Mobilität und Klimaschutz als die dringendsten Handlungsfelder für die anwesende Mülheimer Unternehmerschaft ab. Im Anschluss stellten sich OB Buchholz, Wirtschaftsdezernent Blasch und der Vorsitzende des Mülheimer Unternehmensverbandes Windfeder in einer Podiumsdiskussion Themen wie Fachkräftemangel, Flächenentwicklung und Klimaschutz, die gemeinsam mit dem Publikum angeregt diskutiert wurden.
OB: Mülheim bleibt „grüne Stadt“
Oberbürgermeister Buchholz unterstrich im Rahmen der Diskussion, dass es mit der Neuaufstellung des Jobcenters und der Integration der Wirtschaftsförderung entscheidende Veränderungen in der Verwaltungsstruktur gegeben habe, die das Potential hätten, das Handeln der Verwaltung effektiver und dynamischer zu gestalten. Außerdem sei die Unterzeichnung eines Letters of Intent mit allen Ruhr-Anliegern in Mülheim-West ein wichtiger Meilenstein zur künftigen Entwicklung des Areals gewesen, der im Vorhinein nur von wenigen für möglich gehalten worden sei. Weiter wiederholte der Oberbürgermeister sein klares Bekenntnis zur Bewahrung Mülheims als „grüne Stadt“, deshalb müsse bei Gewerbeflächen der Fokus auf Bestandsentwicklung liegen. Er sehe Mülheim regional bereits sehr weit vorne bei der Brachflächen-Revitalisierung, wie etwa das Beispiel Flughafen Essen-Mülheim zeige. Dort habe es über zehn Jahre lang keinen Fortschritt gegeben, der nun innerhalb kurzer Zeit nachgeholt worden sei. Schließlich wurde das Thema Klimaschutz in Mülheim besprochen. Wirtschaftsdezernent Felix Blasch betonte, dass Wasserstoff einer von mehreren Wegen für mehr Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung sei, und verwies dabei auf das Pilotprojekt MHeat. Die Relevanz resilienter Energieversorgung habe sich in den letzten Monaten der Ukrainekrise sehr deutlich gezeigt. Mülheim könne durch das Gemeinschaftsprojekt von Siemens Energy, der Stadt Mülheim und mehreren Partnern aus dem Rhein-Ruhr Hafen zu einem Vorreiter für die Region werden. Das Ziel Mülheims, bis 2035 klimaneutral zu werden, bestehe weiter, und es werde aktiv daran gearbeitet. Die Umsetzung sei aber mit erheblichem Arbeitsaufwand verbunden und könne „hart“ werden.
Oberbürgermeister Buchholz kündigte eine Folgeveranstaltung des Forums im nächsten Jahr an.
Quelle: Pressestelle Stadt Mülheim