Job und Berufswelt

Teilzeitberufsausbildung bei der Theodor Fliedner Stiftung

Die Oberhausenerin Sarah Adam macht ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement in Teilzeit

Im Fachseminar für Altenpflege bildet die Theodor Fliedner Stiftung seit über 40 Jahren aus. Und auch in den kaufmännischen Berufen und in der Hauswirtschaft werden jedes Jahr neue Auszubildende gesucht.
Am 1. August 2016 hat Sarah Adam ihre Teilzeit-Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement in der Theodor Fliedner Stiftung angefangen. Ein Pilotprojekt.

Auch in diesem Jahr beteiligte sich die Agentur für Arbeit Oberhausen/Mülheim an der Ruhr Ende März an der bundesweiten Woche der Ausbildung. Unter dem Motto „Gemeinsam für Ausbildung“ sollte auch die Teilzeitberufsausbildung wieder stärker in den Fokus gerückt werden.
Die Teilzeitberufsausbildung ist für alle jungen Frauen und Männer interessant, die sich bisher um die Kindererziehung bzw. um die Pflege eines Angehörigen gekümmert haben und aus diesen Gründen keine Berufsausbildung absolvieren konnten. Bei dieser Ausbildungsform kann die Anwesenheit im Betrieb bis auf 75% reduziert werden – das bedeutet in der Regel eine wöchentliche Arbeitszeit von 25-30 Stunden (einschließlich des kompletten Berufsschulunterrichts). Lage und Verteilung der Zeit im Betrieb werden dann mit dem Arbeitgeber individuell vereinbart. Der Ausbildungszeitraum verlängert sich dadurch nicht.
„Zu Beginn des Jahres 2016 besuchte ich gemeinsam mit meinem Kollegen aus dem Arbeitgeber-Service die Theodor Fliedner Stiftung, um dort die Möglichkeiten, die die Teilzeitberufsausbildung bietet, vorzustellen“, erinnert sich Marion Steinhoff, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Oberhausen/Mülheim und Expertin für die Teilzeitausbildung. „Der Personalleiter, Herr Borchert, war von der Idee direkt begeistert, und so blieben wir zu dem Thema im Gespräch.“
Kurz darauf konnte Christoph Gohe vom Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Mülheim der Stiftung die Oberhausenerin Sarah Adam als potentielle Auszubildende vorstellen. Die junge Mutter befand sich zu der Zeit noch in der Vorbereitungsphase auf eine Teilzeitausbildung bei der Trivium Gmbh in Oberhausen. In dieser werden die Frauen und Männer gecoacht und unterstützt. Es geht zum Beispiel um die Erstellung der Bewerbungsunterlagen oder die Suche nach einem passenden Ausbildungsbetrieb. Auch die Akquise von neuen Teilzeitausbildungsstellen gehört zu den Aufgaben des vorbereitenden Bildungsträgers (in Mülheim: bbwe).
Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Oberhausen/Mülheim, besuchte in der Woche der Ausbildung die Theodor Fliedner Stiftung in Mülheim und lernte dort die Teilzeitauszubildende Sarah Adam persönlich kennen. Für ihn liegen die Vorteile klar auf der Hand: „Zum einen profitiert der Ausbildungsbetrieb vom Imagegewinn, denn familienfreundliche Unternehmen werden als attraktive und verantwortungsvolle Arbeitgeber wahrgenommen. Zum anderen bringen die jungen Teilzeitauszubildenden eine hohe Motivation, Zuverlässigkeit und bereits ein gewisses Organisationstalent mit. Sie haben bisher die Erziehung der Kinder oder die Pflege eines Angehörigen gemeistert. Wenn sie sich für eine Ausbildung in Teilzeit entscheiden, wissen sie genau, was sie erwartet und geben alles für einen erfolgreichen Abschluss.“
Auch Sarah Adam hat sich bewusst entschieden: „Ich habe eine Infoveranstaltung der Arbeitsagentur zum Thema Teilzeit-Ausbildung besucht“, so die Mutter zweier Kinder. „Das hat mich sehr interessiert.“ Im Kontakt zur Arbeitsagentur und zur Stiftung konnte die 30-Jährige im August 2016 ihre Ausbildung starten. Und ist sehr zufrieden. Zum einen, weil ihr die Arbeit Spaß macht und zum anderen, weil sie so im optimalen Wechsel mit ihrem Mann die Betreuung ihrer beiden Kinder (5 und 9 Jahre) sicherstellen kann. An drei Tagen in der Woche ist sie von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr im Büro und durchläuft verschiedene Abteilungen und Stationen in der Stiftung. An den anderen beiden Tagen besucht sie die Berufsschule. „Das passt einfach super.“ Ihren Abschluss wird sie regulär nach drei Jahren ablegen.
„Für uns als Stiftung war und ist das ein Pilotprojekt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist uns wichtig“, so Lars Borchert, Personalleiter der Theodor Fliedner Stiftung, „daher werden wir die Teilzeitausbildung auf jeden Fall wieder anbieten, zumal wir mit Frau Adam einen Volltreffer gelandet haben.“
 

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