Stadt und Wirtschaft fordern Rückendeckung für Stahlindustrie
Duisburger Aufruf zum Nationalen Stahlgipfel 2020
Die Existenz einer der größten und bedeutsamsten industriellen Kerne in Europa steht derzeit auf dem Spiel: Die Corona-bedingte Absatzschwäche in der Stahlindustrie trifft die Branche zu einem Zeitpunkt, wo sie aus unterschiedlichen Richtungen unter massivem Wettbewerbsdruck steht. Duisburg ist der größte Stahlstandort Europas und von der Situation besonders betroffen. Auf Einladung der Stadt Duisburg und der Niederrheinischen IHK trafen sich heute die Spitzen der Stahlunternehmen, der IG Metall und der Wirtschaftsvereinigung Stahl mit Duisburger Abgeordneten aus EU, Bund und Land zum Duisburger Stahlgespräch, um gemeinsam in einer Erklärung die Forderungen zur Stärkung des Stahlstandorts Duisburg an die Politik zu richten.
Steigende Energiekosten, Exporthindernisse und zunehmende Anforderungen bei Klimaschutz und Genehmigungen belasten alle Stahlhersteller in Deutschland. Gleichzeitig sieht sich die Industrie einer immer stärkeren Importschwemme von Billig-Stahl aus unterschiedlichen Regionen der Welt konfrontiert. Für die Stadt Duisburg ist die Stahlindustrie systemrelevant. Mit rund 19.000 Beschäftigten ist sie der größte Arbeitgeber. Hinzu kommt eine Vielzahl an Beschäftigten bei Zulieferbetrieben, im Logistiksektor und bei Abnehmern.
„Die Stahlbranche steht zur Zeit unter enormen Druck und gleichzeitig vor großen zukunftsträchtigen Entscheidungen“, erläutert Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg. „Deshalb haben wir gemeinsam mit der IHK die Unternehmen Arcelor Mittal, Thyssen Krupp Steel, Hüttenwerke Krupp Mannesmann und DK Recycling zu diesem Austausch eingeladen und fordern in der Duisburger Erklärung die Bundesregierung nochmals auf, diese Problemlagen und Chancen auf dem Nationalen Stahlgipfel hier vor Ort in Duisburg zu diskutieren.“
Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK führt dazu weiter aus: „Wir brauchen wettbewerbsfähige Strom- und Energiepreise sowie vereinfachte Genehmigungsverfahren. Die Transformation zu einer klimaneutralen Stahlproduktion kann nur mit Rückendeckung aus der Politik gelingen. Duisburg eignet sich als Europas Stahlstandort Nummer 1 wie keine andere Stadt dazu, hier einen Modellstandort für Wasserstoff-Knowhow zu installieren, um zukünftig grünen Stahl zu erzeugen. Unsere gemeinsame Erklärung ist ein wichtiges Signal im Hinblick auf den Nationalen Stahlgipfel.“
Bildunterschrift von links: Oberbürgermeister Sören Link, Dr. Stefan Dietzfelbinger – Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK, Markus Grolms – Vorstand tyssenkrupp Steel, Burkhard Landers – Präsident der Niederrheinischen IHK, dahinter MEP Jens Geier und MdL Frank Börner,Dieter Lieske – Geschäftsführer IG Metall Duisburg-Dinslaken,dahinter MdB Bärbel Bas, Dr. Carsten Hillmann – Geschäftsführer DK Recycling und Rohstahl GmbH, Norbert Keller – Betriebsratsvorsitzender HKM, Wolfgang Kleber – Betriebsratsvorsitzender ArcelorMittal, MEP Dennis Radtke, Dr. Martin Theuringer – Geschäftsführer Wirtschaftsvereinigung Stahl, Paul Tetteroo – GF ArcelorMittal Duisburg GmbH, Andree Haack – Beigeordneter für Wirtschaft und Strukturentwicklung.
Es fehlt Dr. Herbert Eichelkraut – Geschäftsführer Hüttenwerke Krupp Mannesmann GMBH.