RAG-Stiftung spendet 200.000 Euro für die Erdbebenhilfe
Das Geld dient zum Aufbau eines Physiotherapiezentrums in Kahramanmaraş
Essen, 06.04.2023 – Die akuten Erdstöße in der Türkei und Syrien sind vorbei, die langfristigen Folgen bleiben: Die RAG-Stiftung stellt der Stiftung Universitätsmedizin 200.000 Euro für die medizinische Erdbebenhilfe der Universitätsmedizin Essen zur Verfügung, um nach der Erdbebenkatastrophe direkt vor Ort ein Physiotherapiezentrum einzurichten. Hier sollen Erdbebenopfer, die von Amputationen betroffen sind, den Umgang mit Prothesen erlernen.
Die türkische Stadt Kahramanmaraş hat es hart getroffen: Sie lag bei der Erdbebenkatastrophe mitten im Epizentrum, sodass die Schäden entsprechend groß sind. Sie betreffen allerdings nicht allein die Ge-bäude, sondern vor allem die Menschen vor Ort. Abgesehen davon, dass viele ihr Hab und Gut verloren haben, ist eine große Zahl auch körperlich nicht unversehrt geblieben. Hier stellt die Region um Kahra-manmaraş mit 3.000 Amputationen einen traurigen Rekord auf.
Das physiotherapeutische Zentrum entsteht in Kooperation mit dem Universitätsklinikum in Kahraman-maraş. Die Kosten für die Erstausstattung und die personelle Absicherung für zwei Jahre liegen bei rund
200.000 Euro. Diese Summe stellt die RAG-Stiftung zur Verfügung. „Wir alle sind angesichts der Bilder aus dem Erdbebenkatastrophengebiet in der Türkei und in Syrien nach wie vor zutiefst bestürzt. Das schreckliche Ereignis hat für ein unvorstellbares Ausmaß an menschlichem Leid gesorgt und fordert uns weiterhin auf, zu handeln “, erklärt Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung. „Allzu schnell wird die Aufmerksamkeit durch den Alltag von solchen Katastrophen abgelenkt. Der Be-darf an Hilfe bleibt jedoch langfristig bestehen. Hier möchten wir als RAG-Stiftung mit unserer Spende insbesondere für die betroffenen Kinder und Familien einen Beitrag leisten und ein Zeichen der Solidari-tät setzen.“
„Die zahlreichen kleinen und großen Patientinnen und Patienten benötigen nach der akuten Versorgung ihrer Verletzungen einen Ort, an dem sie den Umgang mit ihren Prothesen erlernen“, erläutert Prof. Dr. Ulrich Radtke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin. „Ziel ist es, ein physiotherapeuti-sches Zentrum einzurichten, um den Betroffenen zu helfen, in ihr neues Leben mit einer körperlichen Beeinträchtigung hineinzufinden. Die Finanzierung dieses Engagements ist nur durch Spenden möglich. Dafür bedanke ich mich bei der RAG-Stiftung – auch im Namen der Betroffenen – sehr herzlich.“
„Als Universitätsmedizin Essen arbeiten wir international vernetzt und stehen in engem Austausch mit Kliniken und medizinischen Einrichtungen in aller Welt“, erklärt Dr. Ebru Yildiz, Projektleiterin der medi-zinischen Erdbebenhilfe an der Universitätsmedizin Essen. „Wir können und wollen daher bei einer sol-chen Katastrophe wie dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien nicht wegschauen, sondern unser Know-how für die Hilfe vor Ort einbringen.“
Über die RAG-Stiftung
Die privatrechtliche RAG-Stiftung wurde 2007 gegründet. Seit Anfang 2019 übernimmt sie die Finanzierung der sogenannten Ewigkeitsaufgaben des deutschen Steinkohlenbergbaus an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren. Mit zahlreichen Projekten in den Bereichen Bildung, Wissen-schaft und Kultur setzt die Stiftung zudem positive Signale in den ehemaligen Bergbauregio-nen. Weitere Informationen zur RAG-Stiftung finden Sie unter www.rag-stiftung.de.
Über die Stiftung Universitätsmedizin
Gemeinsam Gesundheit fördern – Unter diesem Leitgedanken realisiert die Stiftung Universi-tätsmedizin wichtige Förderprojekte und wegweisende Ideen auf dem Gebiet der Universi-tätsmedizin, um innovative Forschung und Lehre sowie eine über die reine medizinische
Grundversorgung hinausgehende Krankenversorgung sicherzustellen. Durch ihre langjährige Erfahrung und Expertise ist sie als Impulsgeber im Gesundheitswesen etabliert und anerkannt. Zu den von ihr geförderten Projekten gehören gleichermaßen Versorgungsangebote wie die Musik- und Kunsttherapie, Einsätze von Therapiehunden, wie innovative Forschungsprojekte von der Krebs-, über die Demenz- bis hin zur Frühgeborenenforschung. Durch die Vergabe von Stipendien trägt die Stiftung maßgeblichen Anteil daran, herausragende Ärzte für die Zu-kunft auszubilden. Ermöglicht werden können all diese Projekte jedoch nur mit der finanziel-len Hilfe von UnterstützerInnen. Dazu gehören Privatpersonen und Unternehmen ebenso wie fördernde Institutionen.
Über die Universitätsmedizin Essen
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen sowie 15 Tochterun-ternehmen, darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, die Herzchirurgie Huttrop und das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsme-dizin ist mit 10.500 Beschäftigten und 1.700 Betten das führende Gesundheits-Kompetenzzent-rum des Ruhrgebiets und seit 2015 auf dem Weg zum Smart Hospital. Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation, einem international führenden Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialisten mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, einem überregiona-len Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, hat die Universitätsmedizin Essen eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizini-schen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer Schwerpunktsetzung in Onkologie, Transplantation, Herz-Gefäß-Medizin, Immunologie/Infektiologie und Translationale Neuro- und Verhaltenswissenschaften.
Bildzeile:
v.l.n.r.: Prof. Dr. Ulrich Radtke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin, Bärbel Berger-hoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung, und Dr. Ebru Yildiz, Projektleiterin der medizini-schen Erdbebenhilfe an der Universitätsmedizin Essen