Job und Berufswelt

„Praxis von Tag eins, so mag ich das“

IHK-Azubis erzählen, warum sich auch ein Neuanfang lohnt

Das Ausbildungsjahr hat begonnen. Die vier neuen Azubis der Niederrheinischen IHK erzählen, warum sich eine Ausbildung lohnt. Egal ob mit 20 oder mit Anfang 40. Egal ob im ersten Anlauf oder über Umwege. 

Mit 43 Jahren nochmal eine Ausbildung starten: Gabor Retteghy hat bereits in Ungarn und China gearbeitet. Jetzt ist er wieder in Deutschland zurück, um bei der IHK in Duisburg Fachinformatiker für Systemintegration zu werden. „Viele sagen, man ist nie zu alt zum Studieren. Ich finde, das gilt auch für die Ausbildung. Man darf keine Angst haben, auch wenn es vielleicht nicht üblich ist. Hier habe ich damit nur positive Erfahrungen gemacht.“ Dabei hat Retteghy einen ganz anderen Werdegang hinter sich. „Nach dem Abitur habe ich Germanistik in Ungarn studiert. Dabei fand ich Informatik auch immer schon interessant. Dann habe ich 14 Jahre in China gelebt und unter anderem als Projektmanager bei einem großen chinesischen IT-Unternehmen gearbeitet. Jetzt bin ich zurück, um doch noch meine Leidenschaft richtig zu erlernen. Hier habe ich Praxis von Tag eins, so mag ich das“, freut sich Retteghy.

Silke Huben beginnt als Kauffrau für Büromanagement bereits ihre zweite Ausbildung. Auch sie betont, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn der erste Versuch nicht passt. „Man kann einen Neustart wagen, wenn es einem gar nicht gefällt. Außerdem können Praktika bei der Berufswahl helfen. So konnte ich austesten, was ich mag und was nicht“, berichtet Huben. Dem pflichtet auch Lily Surrey bei, die ebenfalls die Büromanagement-Ausbildung bei der IHK beginnt: „Schon in der Schulzeit habe ich nebenbei gejobbt, Praktika gemacht, recherchiert und mit Azubis gesprochen. Das hat mir viel geholfen. Danach wusste ich schnell, wo ich hinwill.“ Die 20-Jährige Sudenaz Akkus hat sich bewusst gegen ein Studium entschieden. Sie will näher am Berufsleben sein und mehr Struktur im Alltag erleben. Deshalb macht sie nun die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement.

So läuft die Ausbildung bei der IHK

In den ersten Tagen begrüßen die Azubis aus den anderen Lehrjahren die Neuen und begleiten sie. „Es gab am Anfang viele Informationen auf einmal, aber wir konnten unsere Fragen stellen. Mittags haben wir im Pausenraum zusammen eine Bowl gemacht und gemeinsam gegessen. Das war ein schöner Einstieg“, erzählt Akkus. Zum Start erhalten die Azubis eine Übersicht zum Ausbildungsprogramm der nächsten drei Jahre. Außerdem lernen sie die Kollegen und ihre Themen kennen. Für Huben war bereits Neues dabei: „Als junger Mensch verbindet man die IHK vor allem mit Ausbildung und der Abschlussprüfung. Ich war erstaunt, welche wirtschaftlichen und politischen Themen hier noch betreut werden.“ Surrey findet schnell die ersten Anknüpfungspunkte: „Ich bin sehr organisiert und plane gern, damit bin ich hier sicher richtig. In der Ausbildung interessieren mich unter anderem die Hausverwaltung und die Arbeit mit Social Media. Auch der Bereich Aus- und Weiterbildung klingt gut“. Akkus fand ebenfalls spannende Aufgaben und Projekte: „Ich freue mich darauf, Veranstaltungen zu planen, zum Beispiel kümmern sich die Azubis hier um die Weihnachtsfeier oder ein Kicker-Turnier. Für solche Projekte neben dem Büroalltag bin ich immer zu haben.“

Mehr als 250 offene Stellen 

Die Niederrheinische IHK berät Betriebe und Jugendliche, die noch auf der Suche sind. Auf der Lehrstellenbörse finden sich bundesweit Ausbildungsberufe und offene Plätze. Aktuell sind für die Region noch rund 250 freie Ausbildungsstellen verzeichnet. www.ihk-lehrstellenboerse.de

BU: Lily Surrey, Sudenaz Akkus, Gabor Retteghy und Silke Huben (v. l.) sind die neuen Auszubildenden der Niederrheinischen IHK in Duisburg.

Foto: Niederrheinische IHK/Jacqueline Wardeski

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