Personalnot in den Pflege- und Gesundheitsberufen – es wird viel darüber geredet, aber wir tun was!
Auch in diesem Jahr fanden wieder hunderte Besucherinnen und Besucher den Weg in das Oberhausener TZU Gebäude und informierten sich über die Gesundheits- und Pflegeberufe. Bereits zum zweiten Mal fand die große und mittlerweile überregional bekannte Pflege- und Gesundheitsmesse der Agentur für Arbeit Oberhausen, des Jobcenter Oberhausen und der Initiative Pflegeberufe Oberhausen (IPO) in Kooperation mit der Regionalagentur MEO statt.
Am Puls der Zeit sein, mitreden und mitgestalten – das war auch in diesem Jahr das Ziel der Veranstalter der Gesundheits- und Pflegemesse in Oberhausen. Das vielfältige Informationsangebot richtete sich dabei an Schülerinnen und Schüler, an Studieninteressierte, Studenten, an arbeitslose Menschen jeglicher Altersgruppe, an Berufsstätige und alle Bürgerinnen und Bürger, die sich vorstellen können, in der Gesundheits- und Pflegebranche zu arbeiten.
Quereinsteiger/innen, die zum Beispiel als Altenpflegehelfer/in den Einstieg in den Pflegeberuf wünschen, fanden gute Gesprächspartner/innen, ebenso wie junge Menschen, die in dieser Branche einen akademischen Abschluss anstreben, zum Beispiel in der Pharmazie oder der Humanmedizin. Die Palette der vorgestellten Berufe reichte von A wie Apotheker bis Z wie Zahnmedizinische Fachangestellte und war enorm groß und vielfältig – es war wirklich für jeden etwas dabei!
„Ganz nach dem Motto: Alle reden darüber, aber wir tun etwas, geben wir auf dieser umfassenden und etablierten Fachmesse, die in dieser Form in der Region einmalig ist, ausschließlich Unternehmen der Gesundheits- und Pflegebranche die Gelegenheit, frühzeitig ihr Personal für die Zukunft zu finden“, betont Marion Steinhoff, von der Arbeitsagentur Oberhausen.
„In den nächsten Jahren werden altersbedingt sehr viele Beschäftigte aus dieser Branche ausscheiden und es kommt einfach zu wenig Personal nach“, ergänzt Sven Lohberg, Bereichsleiter der Arbeitsagentur. „Wir wissen, dass sich mittlerweile auch Menschen, die 30 Jahre und älter sind, eine Beschäftigung im Gesundheitsbereich vorstellen können. Dies begrüßen wir ausdrücklich und unterstützen mit unseren zahlreichen Qualifizierungsangeboten.“
Neben dem umfangreichen Informationsangebot an den 28 Messeständen der Aussteller/innen präsentierte der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenter alle aktuellen Ausbildungs- und Arbeitsstellen der Branche und konnte auf Wunsch die Stellenvorschläge vor Ort sofort mitgeben. Interessante Workshops und Vorträge zu den examinierten Ausbildungswegen in der Alten- und Krankenpflege rundeten das facettenreiche Rahmenprogramm ebenso ab wie ein kostenloser Bewerbungsmappen-Check.
Welche großen Chancen gerade auch im Hinblick auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine Beschäftigung in der Pflege bieten kann, zeigt das Beispiel von Mona van der Wielen. Die junge Mutter von 3 Kindern hat am 1. September beim Evangelischen Krankenhaus in Oberhausen (EKO) ihre Ausbildung in Teilzeit als examinierte Gesundheits-und Krankenpflegerin begonnen.
„Ich wollte schon immer in der Pflege arbeiten – der Umgang mit den Patienten macht mir große Freude und die Dankbarkeit und das positive Feedback, dass ich in der täglichen Arbeit mit den Menschen erhalte, ist ein guter Ausgleich zu den Herausforderungen in meinem Familienalltag“, so Mona van der Wielen. „Und dass ich die Ausbildung dann auch noch in Teilzeit absolvieren darf, war das Sahnehäubchen und hat mich in meiner Berufswahl noch bestärkt“.
Die Teilzeitausbildung als Gesundheits-und Krankenpfleger/in dauert 4 Jahre und wird seit letztem Jahr von den Evangelischen Krankenhäusern in Oberhausen und Mülheim an der Ruhr angeboten. „Junge Menschen mit Familienplichten, die aufgrund ihres bisherigen Lebensweges schon viel über Verantwortung wissen und bereits mitten im Leben stehen möchten wir eine Chance geben und für eine Teilzeitausbildung gewinnen“, so Stefan Glowka, Zentraler Praxisanleiter beim EKO.
Die Wege in eine Ausbildung und Beschäftigung in den Pflege- und Gesundheitsberufen sind vielfältig. „Der Fachkräftemangel ist auch in Oberhausen erkennbar. Deshalb ist uns die Rekrutierung von weiteren Bewerbergruppen sehr wichtig, so Nese Özcelik vom Netzwerk IPO. „Gemeinsam mit der Intitiative Pflegeberufe Oberhausen – IPO arbeiten wir stetig daran den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers verstärkt in die Öffentlichkeit zu bringen, um das Berufsinteresse zu fördern.
Bildzeile:
Gut besucht: die Gesundheits- und Pflegemesse in Oberhausen