Wirtschaftswelt

Gründerinnenförderung mit Format: GFW Duisburg ermutigt Frauen zur Existenzgründung 

Zum Erfolg durch konsequentes Verfolgen der Geschäftsideen und das Aufbauen persönlicher Netzwerke

Duisburg. „Brauchen Frauen im 21. Jahrhundert in Europa wirklich noch Netzwerke, die geschlechtsspezifisch sind?“ Diese Frage hört man im Geschäftsleben immer wieder. „Ja, das sehen wir ganz klar an der Resonanz auf unser Angebot“, ist Susanne Kirches, Projektmanagerin bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH (GFW Duisburg), überzeugt. „Frauen starten anders. Sie sind kritischer mit sich und ihren Geschäftsideen als ihre männlichen Mitbewerber. Gegründet wird insgesamt weniger, der Finanzierungseinsatz ist geringer und gestartet wird meist im Nebenerwerb, nur sehr selten in Vollzeit.“ Dass das Potenzial lange nicht ausgeschöpft ist,  zeigt auch der neue Gründungsreport Ruhr der Industrie- und Handelskammern. Dieser weist einen Frauenanteil von nur 28 Prozent für das Ruhrgebiet auf. „Daher ermutigen wir Gründerinnen und Jungunternehmerinnen, ihre Businesspläne konsequent zu verfolgen und persönliche Netzwerke aufzubauen. Und das branchenübergreifend, lokal und regional“, so Kirches.
Im September 2014 hat die GFW Duisburg das Netzwerk „format:gründerin“ initiiert. Bislang wurden allein in Duisburg zwölf Veranstaltungen erfolgreich durchgeführt – und das sowohl in Eigenregie als auch in unterschiedlichen Kooperationen: mit dem STARTERCENTER NRW der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve ebenso wie mit dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf Niederrhein. „Wir zählen bislang rund 350 Teilnehmerinnen. Die Starterinnen äußern Bedarf an unternehmerischem Wissen und neuen, kreativen Business-Methoden. Eine andere wichtige Funktion: Das Netz fängt vieles auf. Wer am eigenen Vertriebskonzept oder an der persönlichen Performance zweifelt, erhält bei uns Rückenwind“, betont Kirches, die das Netzwerk gegründet hat und es koordiniert. Zielgruppe von „format:gründerin“ sind Jungunternehmerinnen bis zum dritten Gründungsjahr und Gründerinnen –  aus Duisburg sowie vom Niederrhein. Diesen werden Perspektiven aufgezeigt und Kontakte vermittelt.
Jedes Netzwerktreffen, das quartalsweise stattfindet, besteht wahlweise aus Impulsvortrag, Talkrunde oder Praxisworkshop.  Dem informellen Austausch der Gründerinnen wird dabei immer Raum gegeben. Im Mittelpunkt der bisherigen Zusammenkünfte standen Themen wie „Selbstmarketing und Eigenpräsentation“, „Das Zulassen einer Fehlerkultur“, „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Existenzgründerinnen“ und die „Entwicklung von Businessplänen“.
„Unsere Absicht ist es, dass Frauen ihre Geschäftsideen auch gegen Widerstände konsequent durchsetzen. Subjektives ist in unserer Runde ausdrücklich gewünscht. Darüber hinaus stellen wir erfolgreiche Gründerinnen vor, die selbstbewusst ihre Konzepte verfolgt haben. Vielen geht´s neben dem Erwirtschaften von Umsatz und Gewinn auch um ethisch wertvolle Ziele“, weiß Kirches.
So zu erleben beim jüngsten Netzwerktreffen im November, das im Social Impact Lab in Duisburg-Ruhrort auf dem Haniel-Campus stattfand und bei dem sich alles um den Aufbruch in die digitale Arbeitswelt drehte. Die Sozial-Unternehmerinnen Tina Boes und Jasmina Brinke von KAURI berichteten begeistert von ihrer Geschäftsidee „Ringe aus Sand“. Auf der Vertriebsplattform erfahren Mann und Frau, dass Schmuck- und Produktdesign auch mit „friedvollen“ Rohstoffen möglich ist. Nämlich solchen, die – im Gegensatz zu Gold und Diamanten – „nicht zum Konfliktmetall zählen, das mit  Ausbeutung und Kriegen verbunden ist“, so Boes, Bachelor für internationale Kultur und Wirtschaft. Und die Duisburger Unternehmerin Sylvia Emilia Rost Vargas, Geschäftsführerin der alteingesessenen Wohlfeld & Wirtz GmbH & Co. KG, gab Einblick in den Wandel der Unternehmenskultur. Digitale Prozesse prägen nicht nur die Kommunikation mit den Kunden, sondern verändern auch die  Mitarbeiterführung.
Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Niederrhein initiiert und koordiniert auch unter dem Label „format:gründerin“ Duisburg-Niederrhein Angebote für Gründerinnen und Jungunternehmerinnen in Duisburg sowie auch in den Kreisen Kleve und Wesel. „Wir freuen uns besonders, dass wir Fördermittel des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW für Workshops und Veranstaltungen, zum Teil unter Einbezug von Role Models und guten Praxisbeispielen, für die Region akquirieren konnten. Unsere Angebote stoßen auf eine große Resonanz bei den Gründerinnen, und die vielfältigen Kooperationen in der gesamten Region sind sehr beeindruckend“, so Magdalena Kowalczyk und Katharina Küpper-Schreiber, das Projektleitungsteam im Kompetenzzentrum. Unter dem Dach der bewährten regionalen Veranstaltungsreihe „format:gründerin“ werden Gründerinnen im nächsten Jahr Themen angeboten wie beispielsweise „Digitalisierung“, „Clever Netzwerken“ und „Kundenakquise“. Weitere Informationen sind abrufbar unter: www.competentia.nrw.de_Niederrhein.
Interessierte Frauen, die beim nächsten Treffen (Frühjahr 2018) in Duisburg dabei sein wollen, wenden sich an: Susanne Kirches, GFW-Projektmanagerin, Telefon: 0203 / 36 39 – 351, E-Mail: kirches@gfw-duisburg.de
 
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Gruppenfoto der Veranstalterinnen mit Referentinnen und Kooperationspartnern, Urheberin: Jacqueline Wardeski, Wardeski Photography, Nutzungsrechte: Kompetenzzentrum Frau und Beruf Niederrhein, GFW Duisburg

Videoproduktion aus Moers

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