Moers Marketing stärken statt Streichelzoo deutlich auszubauen
Der Initiativkreis Moers bringt sich in die Diskussion rund um die Neugestaltung des Moerser Streichelzoos ein und spricht sich für eine kostenbewusste Umgestaltung aus. „Die von der Stadtverwaltung offenbar bevorzugte Variante soll einmalige Investitionskosten von mindestens 1.6 Mio. Euro und vor allem wiederkehrende Instandhaltungs- bzw. Betriebskosten von jährlich etwa 270.000 Euro nach sich ziehen“ erläutert Guido Lohmann, der Vorsitzende des Initiativkreises. Dies seien über 100.000 Euro mehr als bislang für den Streichelzoo aufgewendet würden.
Angesichts leerer Stadtkassen und bevorstehender gewaltiger Aufgaben wie etwa der dringend notwendigen Attraktivitätssteigerung der Moerser Innenstadt empfiehlt der Initiativkreis Verwaltung und Politik, die Umgestaltung des Streichelzoos deutlich abzuspecken. Es sei eine Instandhaltung des Streichelzoos mit deutlich geringerem finanziellem Aufwand angeraten, ohne dass die Einrichtung dadurch ihren Reiz als Anziehungspunkt vor allem für Kinder und Familien verlieren müsse.
Moers stehe vor großen Herausforderungen. Nicht erst seit der Corona-Pandemie sei die Lage insbesondere des Moerser Handels, der Gastronomie und des Tourismus angespannt und rufe nach besseren Rahmenbedingungen. In einer deutlichen Stärkung der Moers Marketing GmbH sieht der Initiativkreis ein vielversprechendes Instrument. Lohmann: „Seit Jahren schon werben wir dafür, die Moers Marketing mit mehr Kapital auszustatten, damit wir endlich ein wirksames Stadt- und Standortmarketing erleben.“ Moers solle zu einer echten Marke werden. „Wir sind daher der Meinung, die angedachten zusätzlichen Budgetmittel von mehr als 100.000 Euro eher zu Gunsten der Moers Marketing einzusetzen“ erläutert Lohmann. Für den Streichelzoo solle daher nach einer bodenständigen Lösung Ausschau gehalten werden.
Elmar Welling und Kreishandwerksmeister Günter Bode, beide geschäftsführende Vorstandsmitglieder des Initiativkreises, begrüßen den auf Vorschlag von Bürgermeister Fleischhauer gegründeten Arbeitskreis des Aufsichtsrates der Moers Marketing, der sich mit einer Verbesserung der finanziellen Ausgestaltung der Gesellschaft beschäftigen soll.
Zugleich bedauerten Welling und Bode, dass kein Vertreter der Wirtschaft im Arbeitskreis vertreten ist oder angefragt worden sei. Der interne Arbeitskreis solle nach Auffassung des Initiativkreises zunächst erst einmal die zukünftige Aufgabenstellung der Gesellschaft eindeutig definieren. „Der Initiativkreis hat vor über 13 Jahren die Moers Marketing gemeinsam mit Politik und privaten Unternehmen aus der Taufe gehoben. Ziel war echtes Stadtmarketing“ verdeutlicht Guido Lohmann. Was man jetzt sehe habe mehr den Charakter einer kommunalen Eventagentur. Zur Ausrichtung von Kirmes und Weihnachtsmarkt brauche man die Gesellschaft aber nicht. „Das hat die Stadtverwaltung früher schon exzellent selber erledigt“ so Lohmann.
Echtes Stadtmarketing lasse sich nur realisieren, wenn man bereit sei, wie in anderen Nachbarstädten auch, dafür verlässlich mehr Geld zu investieren als jetzt, laut der Pressemitteilung des Initiativkreises Moers.
Fotos: Archiv LB