Duisburg. (LB-NRW) Vor kurzem fand der Migranten-Duisburg-Treff statt, bei dem sich Vertreter von Migrantenorganisationen mit politischen Entscheidungsträgern treffen. Bei diesem Treffen war der Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir (SPD) zugegen, der zum einen sein Wahlprogramm für die anstehende Bundestagswahl erläuterte, zum anderen sich aber auch den Fragen der anderen Gäste öffnete.
Veranstalter dieser „MI-DU-Treffen“ ist der Unternehmerverband TIAD e.V. 1996 von sieben Geschäftsleuten gegründet, so ist er mittlerweile auf 60 angewachsen und sieht sich als überparteilichen Ansprechpartner für türkischstämmige Unternehmer, deren Potenzial aufgrund ihrer kulturellen Besonderheiten der Verein zu erschließen helfen will. Auf der anderen Seite haben aber gerade Unternehmer mit Migrationshintergrund oft mangelnde Kenntnisse über die hiesigen Wirtschaftsstrukturen, in denen sie tätig werden wollen. Zusammen mit Behörden, die nicht unbedingt auf ihre Bedürfnisse eingestellt sind, baut dies zusätzliche Hindernisse auf, zu deren Beseitigung TIAD Seminare und Beratungsangebote offeriert. Der Verein betrachtet sich somit als wichtige Schnittstelle zwischen Behörden und Migranten-Unternehmern.
In dem eher klassischen Bereich eines Unternehmerverbandes fördert TIAD e.V. das Networking seiner Mitglieder und das Anbahnen von Geschäftsbeziehungen. Als Interessenvertreter bringt der Verein seine Stimme auch bei der Stadt- und Stadtteilentwicklung ein, wo er die lokale Wirtschaft im Zuge des Strukturwandels fördern will, um somit auch hier ungenutzte Potenziale zu entfalten. Aber auch über die regionale Sicht hinaus engagiert sich der Unternehmerverein in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen, gerade mit der Türkei. Dank der Migrationshintergründe liegt dies für die nicht zuletzt türkischsprachigen Mitglieder nahe. Für den Standort Duisburg sind solche starken Beziehungen von großer Bedeutung.
Weiterhin engagiert sich TIAD e.V. bei der Unterstützung von Jungunternehmern, um deren Weg in eine erfolgreiche Zukunft mitzubahnen. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, der Arbeitslosigkeit in der Region Duisburg entgegenzutreten und Ausbildungs- sowie Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu führt der Verein entsprechende Initiativen und Projekte, auch in Kooperation mit z.B. der IHK und der GfW, durch und setzt sich bei seinen Mitgliedern für die Schaffung neuer Möglichkeiten ein.
Darüber hinaus setzt der Verein auch auf Seminare zur Weiterbildung in Bereichen wie des Marketings, der Prozessoptimierung, aber auch auf solche „weichen“ Themen wie Motivation oder Verhandlungsrhetorik. Mit solchen Elementen, zusammen mit dem Networking und sozialen Zusammenkünften, will der Verein den Zusammenhalt seiner Mitglieder stärken und unter dem Motto „Gemeinsam geht mehr“ die eigene wirtschaftliche Zukunft prägen.
Fotos:Lokale Blicke NRW
