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Jugendliche und Eltern treffen sich mit Ärzten


Essen. Der Ruhr Elternverband (Elternverband Ruhr e. V.) veranstaltete im Rahmen der Karriereplanung ein Seminar, bei dem Jugendliche, die eine medizinische Ausbildung anstreben, sowie deren Familien auf Ärzte trafen.


Berufswahl als Grundstein für die Zukunft
Das in Zusammenarbeit mit Ärzten der Radtop Klinik organisierte Seminar stieß auf großes Interesse. Die Veranstaltung, moderiert von Fatime Okuyucu, einer der Vorsitzenden des Ruhr Elternverbands, begann mit einer Präsentation von Dr. Ali Sak, ebenfalls Vorsitzender des Vereins. Ali Sak, die wissenschaftlichen Forschungen an der Fakultät für Medizin der Universität Essen im Bereich der Krebsforschung durchführt, begann seine Präsentation damit, die Jugendlichen mit den Berufen der Zukunft vertraut zu machen. Er erinnerte daran, wie sich die künstliche Intelligenz durch technologische Entwicklungen auf die Berufsfelder auswirkt, und betonte, dass Jugendliche für eine bewusste Berufswahl Interessen, Fähigkeiten und die Erträge des Berufs als Ganzes betrachten sollten.


Medizinstudium bedeutet nicht nur Patientenuntersuchung
Ali Sak betonte, dass eine medizinische Ausbildung nicht nur darin besteht, sich um Patienten zu kümmern. Er erklärte, dass er sich selbst auf wissenschaftliche Forschungen spezialisiert hat und es auch einen Weg gibt, die Ursachen von Krankheiten zu erforschen und Lösungen zu finden. „In der Gesellschaft besteht die Auffassung, dass Ärzte nach einer medizinischen Ausbildung nur eine Berufsgruppe sind, die Patienten untersucht. Dabei kann man neben diesem traditionellen Ansatz in Forschungseinrichtungen die Ursachen von Krankheiten untersuchen und neue Methoden entdecken.“ sagte er. Ali Sak betonte, dass der Erfolg der Universität Duisburg-Essen im Bereich Onkologie und Radiologie, die weltweit zu den Top 50 gehört, auf ihre Bedeutung für Forschung und Entwicklung, also wissenschaftliche Arbeiten, zurückzuführen ist. Er empfahl den neugierigen, forschenden und veränderungswilligen Jugendlichen, die neue Methoden entwickeln wollen, sich der medizinischen Ausbildung im Bereich der wissenschaftlichen Forschung zuzuwenden.


Viele verschiedene Wege, eine medizinische Ausbildung zu erhalten

Dr. Mehmet Topçu, der danach sprach, erklärte, dass in Deutschland mehr als 43.000 Studierende eine medizinische Ausbildung anstreben, aber nur 9.200 diese Möglichkeit erhalten. Viele Studierende hätten die falsche Information, dass man nur mit der Note des Abiturs eine medizinische Ausbildung beginnen kann, sagte Topçu: „Man kann eine medizinische Ausbildung auch durch verschiedene Berufe im medizinischen Bereich, durch ein Studium in privaten Hochschulen oder im Ausland, mit Unterstützung der Bundeswehr oder durch die Landarztquote erhalten.“ Er erklärte die Vor- und Nachteile all dieser Methoden anhand von Beispielen und beantwortete die Fragen der Teilnehmenden in einer interaktiven Präsentation.


Nach Mehmet Topçu teilten junge Ärzte, die durch verschiedene Methoden Arzt geworden sind, ihre Erfahrungen mit den Interessierten. Die Assistenzärzte der Radiologie, Mehmet Uçar, Ümmühan Rümeysa Rüzgar, Mert Birinci und Çağla Karadeniz, berichteten über ihren Bildungsweg. Sie ermutigten die jungen Medizinstudenten, über traditionelle Methoden hinauszuschauen, verschiedene Alternativen zu recherchieren und nach unterschiedlichen Lösungen für die gewünschte Ausbildung zu suchen. Die jungen Ärzte gaben den Fragen der Studierenden und Eltern zufriedenstellende Antworten und erklärten detailliert, wie sich die auf verschiedene Weise erhaltene medizinische Ausbildung im deutschen System widerspiegelt.


Bedeutungsvolle Teilnahme von Volkan Baran und Dr. İlker Kavruk

Der SPD-Landtagsabgeordnete von NRW, Volkan Baran, und der Vorstand des Q.T.S. (Qualitätsnetz ∙ Transkulturell ∙ Sektorübergreifend) Ärztevereins, der Psychiater Dr. İlker Kavuk, gehörten ebenfalls zu den Teilnehmenden des Seminars. Volkan Baran betonte, dass das Kapazitätsproblem bei der medizinischen Ausbildung kurzfristig nicht gelöst werden könne, und hob die Bedeutung hervor, dass Jugendliche, die sich für Medizin interessieren, auch wenn ihre Abiturnoten nicht ausreichen, die im Seminar beschriebenen verschiedenen Methoden in Betracht ziehen sollten, um eine medizinische Ausbildung zu erhalten. Er betonte, dass sie zur Behebung des Ärztemangels in Deutschland beitragen könnten: „Untersuchungen zeigen, dass heute immer noch 25 % der Jugendlichen aus Familien mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund kein gymnasiales Abitur anstreben. In diesem Zusammenhang können wir in unserer Gesellschaft Personen wie Mehmet Topçu und Ali Sak als Vorbilder nennen. Trotz vieler Schwierigkeiten haben die Kinder der ersten Generation von Gastarbeiterfamilien ihre Ausbildung abgeschlossen. Jugendliche, die nicht den gleichen Schwierigkeiten ausgesetzt sind, müssen sich daher mit mehr Engagement und Entschlossenheit auf ihre Ausbildung konzentrieren.“ sagte er.


Die Veranstaltung endete mit einem Auftritt des Bildungsfreiwilligen und wertvollen türkischen Volksmusikkünstlers Kazım Birlik, die türkischen Lieder sang.


Bericht: Sinem Akbaş

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