Moers

Hilfstransport statt Müllabfuhr

Hilfstransport statt Müllabfuhr

Enni-Konvoi ist unterwegs Richtung Ukraine

Es war tief in der Nacht, als der kleine Konvoi vom Betriebshof der Enni am Jostenhof startete. Ein mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Elektronik vollgepackter Lkw, ein mit medizinischem Material beladener Caddy und zwei Neunsitzer rollten gestern (Mittwoch) Morgen los. Ihr Ziel: das gut 1300 Kilometer entfernte polnische Lubartow kurz vor der ukrainischen Grenze. Eine Woche lang hatte die Enni-Belegschaft zuvor Hilfsgüter und Geld zusammengetragen, um sie direkt selbst in das Krisengebiet zu transportieren. „Die Spendenbereitschaft war wirklich unglaublich groß“, freut sich Denis Zierdt, der den Hilfstransport der Enni-Unternehmensgruppe organisiert und nun mit vier Kollegen unterwegs ist. Für das Wochenende wird der Konvoi zurückerwartet – dann hoffentlich mit geflüchteten Familien, die allesamt privat bei Enni-Mitarbeitern unterkommen sollen. „Es berührt mich, dass unser Team so hinter der Aktion steht“, sagt Zierdt.

Denis Zierdt ist Moersern als „Kümmerer“ bekannt. Mit seinem Elektromobil ist er tagtäglich im Kampf gegen wilden Müll auf den Straßen unterwegs. Nach Feierabend engagiert er sich beim THW und rief die Aktion der Enni spontan ins Leben. Das Unternehmen hat ihn für den Transport und dessen Vorbereitung von der Arbeit freigestellt – ebenso wie die vier Kollegen, die normalerweise zum Beispiel im Müllwagen unterwegs oder in der Straßenunterhaltung tätig sind. Statt Abfall oder Arbeitsmaterial haben sie nun mehrere Paletten mit Hilfsgütern an Bord. Denn neben der Belegschaft der Enni haben auch die Barbara-Apotheke, das Moerser Wirtshaus, die ambulante Pflege der Johanniter in Rheinhausen, der FC Niederrhein Soccer sowie die Autohäuser Lauff und Minrath großzügig gespendet. Eine dicke Finanzspritze kam zudem vom Moerser Verein „Erinnern für die Zukunft“, der sich seit seiner Gründung 1995 unter anderem um ehemalige Zwangsarbeiter aus der Ukraine und deren Angehörige kümmert. Er hat sämtliche bei ihm eingegangene Geldspenden an die Enni übergeben, die davon weiteres Hilfsmaterial besorgt hat. Außerdem kümmert sich der Verein um Dolmetscher, die den Kontakt zwischen Flüchtlingen und Gastfamilien erleichtern sollen. „Wenn ein Moerser Unternehmen solch eine tolle Aktion startet, sind wir als Unterstützer gerne dabei“, so Vereinsvorstand Ulrich Hecker.

Hinweis zur Bildunterschrift:

Das Foto im Anhang zeigt die Enni-Mitarbeiter (v.l.) Hassan Ghnema, Frank Seemann, Andy Odenthal, Robin Schlawatzky und Denis Zierdt sowie Ulrike Strobel vom Verein „Erinnern für die Zukunft“ beim Beladen der Fahrzeuge.

Videoproduktion aus Moers

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