Hilfe zur Selbsthilfe beim Atmen

Die unmittelbare Behandlung in einer entsprechenden Klinik ist ein wichtiger Schritt, aber die Krankheit ist danach nicht verschwunden, und der Leiter des Lungenzentrums am Bethanien-Krankenhaus, Thomas Voshaar, ist sich dieses Problems sehr bewusst. Bereits 1995 hat er deshalb ein Netzwerk für Menschen mit Asthma und Bronchitis gegründet, in dem sich Ehrenamtler und die Kranken zusammentun, um auch mit dem Leben nach der Klinik klarzukommen.
Dabei besteht das Selbsthilfenetzwerk aus drei Säulen: der Basisschulung mit Informationen darüber, wie man außerhalb der Klinik Therapie erhalten kann, Vorträgen zu Lungenkrankheiten und weiterhin Gymnastikangebote, die sich spezifisch auf diese Erkrankungen konzentrieren. Dabei gibt es bei einer Reihe dieser Angebote auch Zuschüsse von den Krankenkassen. Jeder Betroffene kann selbst entscheiden, an welchen dieser Möglichkeiten er teilnimmt.

Neben den gegenwärtig mehr als einhundert ehemaligen Patienten des Bethanien-Krankenhauses beteiligen sich auch diverse Kooperationspartner an dem Programm. Dazu gehören auch die Gymnastik-Angebote, bei denen die Teilnehmer nach und nach gestärkt werden, auch längere Strecken zu schaffen – selbst wenn dies nur der Weg zum Supermarkt um die Ecke sei.
In den über 20 Jahren seines Bestehens hat das von Thomas Voshaar begründete Netzwerk seinen Erfolg klar dargestellt und zahlreiche Nachfolger innerhalb Deutschlands gefunden. Das „Moerser Modell“ hat allerdings nicht überall denselben Erfolg erzielen können. Dies liegt aber nicht an einer Schwäche des Konzepts an sich, sondern daran, dass es auf der Mitarbeit von Ehrenamtlichen fußt – und deren Zahl ist nicht überall ausreichend stark.
In Moers und all den Gegenden, wo es genug Ehrenamtliche und Kooperationspartner gibt, hat es sich erwiesen und einen Weg aufgezeigt, wie man auch mit einer schweren Lungenkrankheit ein gutes Leben führen kann. Gemeinsam.


