Frostig aber kein Schnee in Sicht
Winterdienst probte Mittwoch den Ernstfall
Frühaufsteher haben es gestern erstmals gemerkt. Der Winter grüßt auch am Niederrhein mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der Winterdienst der ENNI Stadt & Service Niederrhein Enni) ist seit Mittwoch in Rufbereitschaft und hat auf ihrem Betriebshof schon mal den Ernstfall mit seinen Räumfahrzeugen geprobt. Das Team des zuständigen Abteilungsleiters Ulrich Kempken hat rund 400 Kilometer des Moerser Straßennetzes nun stets im Auge und wird nach den Prognosen deutscher Wetterdienste noch in dieser Woche erstmals auch mit Streufahrzeugen ausrücken. „Da es frostig werden könnte, sollten aber Autofahrer jetzt in der Übergangsphase vor allem morgens und abends immer vorsichtig unterwegs sein“, weiß Kempken, dass Straßen in Sekunden überfrieren und gepaart mit dem derzeit rieselnden Laub plötzlich zu gefährlichen Rutschbahnen werden können.
In diesem Jahr war der Winterdienst der Enni bislang nicht gefordert. Für den Fall der Fälle hat Kempken aber über den Sommer vorgesorgt. Das Salzlager am Jostenhof ist mit rund 900 Tonnen wieder gut gefüllt, neun Einsatzfahrzeuge stehen bereit, von denen drei speziell auch für den Einsatz auf Radwegen geeignet sind. Zur Routine gehört auch, dass ein Mitarbeiter ab sofort bei angekündigten Temperaturen unter drei Grad Celsius jeden Morgen gegen drei Uhr bekannte Problemstellen, wie Brücken und Unterführungen, abfährt und auf Glätte kontrolliert. Stellt er eine Rutschgefahr fest, alarmiert er sofort den Bereitschaftsdienst, der dann je nach Einsatz mit bis zu 60 Kollegen zeitgleich ausrückt. Wie es auch kommt, damit der Verkehr weiter rollen kann, befreit der Winterdienst in jedem Fall immer zunächst die rund 160 Kilometer langen Hauptverkehrsstraßen sowie Schulbuslinien und 51 Kilometer priorisierte Radwege von Schnee und Eis. „Wenn es sehr stark schneien sollte, geschieht dies zweimal täglich“, kümmere sich Enni dann parallel auch um Gehwege zu städtischen Einrichtungen, etwa rund um Friedhöfe, Parkanlagen sowie an Kindergärten und Schulen. „Sind dann noch Kapazitäten frei und lassen es Einsatzzeiten noch zu, räumen wir Nebenstraßen der sogenannten Priorität 2“, sei dies ein festgeschriebener Ablauf.
Dort, wo Straßen nicht der Streupflicht unterliegen, müssen Bürger auch in Moers im Winter mit anpacken, ihrer Kehrpflicht nachkommen und Gehwege vor ihren Grundstücken und Häusern von Eis und Schnee befreien. „Wie und wo dies geschehen muss, ist in der so genannten Straßenreinigungssatzung festgelegt, die wir im Internet veröffentlicht haben.“ Fragen zum Winterdienst beantwortet die Enni zudem unter der kostenlosen Servicenummer 0800 222 1040.
Foto: Symbolbild