24.Gedenktag des Solinger Brandanschlags

Der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach hielt eine Gedenkrede, in welcher er mahnte: „Wer sich nicht erinnern will, der kann die Zukunft nicht gestalten.“ Er sprach davon, wie lebending die Erinnerung „in unseren Seelen“ sei, auch bei denen, die wie der Oberbürgermeister selbst, damals noch sehr jung waren.
Neben dem Oberbürgermeister waren diverse Vertreter der Politik und Zivilgesellschaft, sowohl aus Deutschland als auch der Türkei, zu der Veranstaltung gekommen, ebenso wie um die 300 Solinger Bürger. Nach der Gedenkminute wurden Koranverse zitiert, bevor sich weitere Stimmen zu dem Gedenken meldeten.
Dazu gehörte die türkische Generalkonsulin aus Düsseldorf, Şule Gürel, die darauf hinwies, dass die Ausländerfeindlichkeit und Islamophobie insbesondere in Deutschland drastisch anstiegen. 24 Jahre nach dem fremdenfeindlichen Übergriff in Solingen, dem hier gedacht wurde, seien dieselben Kräfte dabei, wieder zu erwachen. Im Namen der türkischen Regierung mahnte Gürel davor dies außer Acht zu lassen.
Weitere Teilnehmer führten aus, was die Folgen von Fremdenfeindlichkeit sind und wie sie sich gerade in Solingen gezeigt haben. Es wurde darauf hingewiesen, dass nach all der Zeit noch immer 17 Mitglieder der Großfamilie Genc unter den Auswirkungen des Brandanschlags leiden, ob unmittelbar oder indirekt. Andere sprachen an, dass auch die Aufarbeitung der Stadt selbst nicht immer bestens verlaufen ist. So wurde das Mahnmal dieser Gedenkfeier erst auf Wirken einer Bürgerbewegung errichtet und dies eine weite Strecke vom Tatort enternt, weil die damalige Stadtverwaltung befürchtete, den sozialen Frieden der Stadt anderenfalls zu gefährden.Schließlich aber setzten sich das Gedenken an die Opfer und der Wille, dies nicht wieder zuzulassen, durch.


Andere Worte fand Ahmet Yildiz, Vorstandsvorsitzender der Unternehmervereinigung Müsiad Oberhausen, als er sagte: „Heute sind wir zusammengekommen, um der Opfer des Solinger Anschlags zu gedenken. Es ist ein gutes Zeichen, dass sich so viele Menschen hier zu deren Andenken gefunden haben, und ich möchte Ihnen allen von Herzen danken. Dennoch, eine Veranstaltung wie diese, mit dem Hintergrund solch einer schrecklichen Tat und unserem Willen, so etwas nie wieder zuzulassen – hier denke ich, dass noch mehr Menschen hier sein müssten, damit wir nicht vergessen, was damals passiert ist. 





