Duisburger Geschäftsmann und Lokalpolitiker Selgün Calisir spricht nach Verfahrenseinstellung
Duisburg. Nach über drei Jahren rechtlicher Auseinandersetzungen hat sich der Duisburger Geschäftsmann und Lokalpolitiker Selgün Calisir, der Vorsitzende des Marxloher Werberings und damalige Kandidat des Bündnisses Big Dergah, zu den Anschuldigungen der Wahlmanipulation bei den Kommunalwahlen 2020 öffentlich geäußert. Die Vorwürfe, die eine landesweite Aufmerksamkeit erregten, bezogen sich auf den angeblichen Kauf und die Manipulation von Wählerstimmen. Eine Tonaufnahme, die Calisir belasten sollte, führte zu Durchsuchungen seiner Büro- und Wohnräume. Das langwierige Verfahren gegen Calisir wurde kürzlich ohne eine Verurteilung eingestellt.
In einer umfangreichen Pressekonferenz, umgeben von seiner Familie und seinem Rechtsanwalt Manfred Gregorius, äußerte sich Calisir ausführlich zu den Ereignissen der vergangenen Jahre. Er wies alle Vorwürfe entschieden zurück und bezeichnete die Anschuldigungen als unbegründet und politisch motiviert. Der Geschäftsmann berichtete von den physischen und psychischen Belastungen, die die Anschuldigungen für ihn und seine Familie bedeuteten, einschließlich eines Schlaganfalls, der auf den Stress zurückgeführt wurde.
Calisir erzählte auch von Versuchen der Erpressung durch einen Ex-Journalisten und anderen Personen, die von der Situation profitieren wollten. Trotz der schweren Zeit dankte er seinen Unterstützern, die zu ihm gehalten haben. Besonders hob er die Arbeit seines Rechtsanwalts hervor, der maßgeblich zur Einstellung des Verfahrens beitrug.
Der Fall erinnerte Calisir an „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Heinrich Böll, in der es um die zerstörerischen Auswirkungen unbegründeter Anschuldigungen auf das Leben einer Person geht. Er appellierte an die Öffentlichkeit, kritisch mit unbestätigten Informationen umzugehen und betonte die Bedeutung einer fairen rechtlichen Behandlung.
Nach seiner Rede ließ Calisir seinen Rechtsanwalt und lokale Politiker zu Wort kommen, die ihre Sicht der Dinge und die Auswirkungen des Falls auf die lokale Gemeinschaft darlegten.
Die Einstellung des Verfahrens gegen Calisir löst eine Debatte über die Grenzen journalistischer Ethik und die politische Kultur in lokalen Wahlen aus. Während Calisir nun versucht, sein Leben wieder aufzubauen, bleibt die Diskussion über die Vorwürfe und ihre Folgen sowohl für die betroffenen Individuen als auch für das politische Klima in Duisburg lebendig.
Duisburger Kommunalpolitiker verurteilt Verleumdung und Mobbing in der Politik
Claus-Werner Lindner, ein Kommunalpolitiker aus Duisburg, hat sich nach seiner Teilnahme an dem Pressekonferenz erneut zu diesem Thema in einem Facebook-Post geäußert. Lindner berichtet von seiner Anwesenheit bei der Pressekonferenz des ehemaligen BIG-Partei-Ratskandidaten und Marxloher Kaufmanns Selgün Calisir in Marxloh.
Der Grund für Lindners Anwesenheit war nicht die politische Parteizugehörigkeit von Calisir, sondern das Thema, das beide politische Lager erschütterte. Lindner und Calisir kennen sich seit über 30 Jahren. Im Kommunalwahlkampf 2020 wurde Calisir vermutlich Opfer von manipulierten Telefonmitschnitten, die letztendlich zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft führten, sowohl gegen ihn als auch gegen einen politischen Konkurrenten. Die Ermittlungen konzentrierten sich jedoch fast ausschließlich auf Calisir, obwohl Anzeichen für umfangreichere Wahlmanipulationen beim politischen Mitbewerber vorlagen.
Zitat vom Claus-Werner Lindner:
„Schnell war klar, dass sich Selgün nichts zu Schulden hat kommen lassen, weil seine Partei in Marxloh nur 74 Stimmen erhielt (in Duisburg 191), während die Stimmen des politischen Mitwettbewerbers aus der Erinnerung weit über 2.000 waren“.
Calisir wurde über Jahre hinweg einer medialen und psychischen Hetzjagd ausgesetzt, die sogar zu einem Schlaganfall führte. Trotz der Einstellung des Verfahrens und der Bestätigung seiner Unschuld durch die Staatsanwaltschaft wurde er weiterhin diffamiert und angegriffen, auch in den sozialen Medien.
Lindner nutzte diesen Vorfall, um auf die allgemeine Problematik von Mobbing, Verleumdungen und Angriffen gegen ehrenamtliche Kommunalpolitiker hinzuweisen. Diese Menschen, die oft in ihrer Freizeit für ihren Ortsteil arbeiten, werden häufig Opfer von Diffamierungen und Angriffen, sowohl von außen als auch innerhalb ihrer politischen Organisationen.
Mit Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen ruft Lindner dazu auf, gegen solche unsauberen Praktiken vorzugehen und betont, dass eine solche politische Kultur nicht toleriert werden darf. Er warnt davor, dass die Demokratie durch Extremisten und deren taktische Spielchen bedroht wird und fordert zur Solidarität mit politisch Engagierten auf, unabhängig von politischer Meinung.
Der Fall Selgün Calisir wird von Lindner als warnendes Beispiel für die Auswirkungen von Verleumdung und Mobbing in der Politik angeführt. Lindner betont, dass solche antidemokratischen Kräfte bekämpft werden müssen, um unsere Demokratie zu schützen und zu bewahren.
Fotos: Privat