Digitalisierung im Rettungsdienst
Digitalisierung im Rettungsdienst
Der Rettungsdienst der Feuerwehr nutzt für seine Einsatzberichte seit 2004 einen speziellen elektronischen Notfall-Informations- und Dokumentations- Assistenten (NIDA). Mittels eines speziellen Tablets (NIDApad) können die Retter so direkt vom Einsatzort, schnell und unkompliziert alle relevanten medizinischen Diagnosen, Befunde und Daten des Notfall-Patienten dokumentieren.
Dieses System wurde von der Feuerwehr weiterentwickelt und ermöglicht ab sofort auch in Echtzeit, die digitale Voranmeldung und Übertragung der vor Ort erfassten Daten des Patienten an das aufnehmende Krankenhaus. Das BG Klinikum Duisburg in Großenbaum ist nun die erste Klinik in Duisburg, die alle notwendigen technischen Voraussetzungen dafür vorhält, um dieses Notfall-Anmeldesystem uneingeschränkt nutzen zu können.
„Durch das NIDA-System lässt sich die Effizienz und Qualität bei der Versorgung von Patienten weiter steigern. Hier dran zeigt sich auch, welche Vorteile und welchen Nutzen die Digitalisierung für die Notfallmedizin mit sich bringt“, so Stadtdirektor und Digitalisierungsdezernent Martin Murrack.
„Mittlerweile ist jeder Rettungswagen, jedes Notarzteinsatzfahrzeug sowie der Rettungshubschrauber Christoph 9 mit einem Multifunktions-Tablet ausgestattet, das nun auch die digitalen Klinik-Voranmeldung ermöglicht“, ergänzt Christian Umbach, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Duisburg.
Dr. med. Sascha Zeiger ist der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes und hat zusammen mit einem Team der Feuerwehr das Projekt in den letzten Jahren vorangetrieben: „Das System erspart den Kolleginnen und Kollegen in den Notaufnahmen die händische Anlage und Eingabe der Patientendaten, denn diese werden lückenlos in das Klinik-Informationssystem übernommen. Daher begrüßen wir es, wenn weitere Kliniken ebenfalls das System nutzen würden.“
In den Notaufnahmen der Krankenhäuser werden die Einsatz-Protokolle mit Vitalparametern, Trends, Ruhe-EKGs, Fotos, etc. in den NIDA-Applikationen angezeigt und parallel dazu direkt in die lokale Notaufnahmesoftware integriert.
Das NIDApad kann aber noch viel mehr, denn neben den exakten medizinischen Informationen wird auch der genaue Zeitpunkt des Eintreffens der Einsatzkräfte in der Klinik übermittelt. So kann eine schnellstmögliche Priorisierung und noch gezieltere Vorbereitung eingeleitet werden. Bei der Ankunft von Schwerverletzten steht dann ohne Zeitverlust das richtige Personal und das perfekt passende Equipment für die nahtlose Weiterbehandlung bereit.
Falko Firlus
Anlage
Foto: Stadtdirektor Martin Murrack (l.) mit dem ärztlichen Leiter Rettungsdienst, Dr. med. Sascha Zeiger, vor dem Rettungshubschrauber Christoph 9 am Standort des BG Klinikums in Großenbaum.