Die besten Abschlüsse ausgezeichnet
IHK feiert herausragende Azubis und Absolventen der Höheren Berufsbildung
Am 10. Oktober lud die Niederrheinische IHK wieder Top-Azubis und Absolventen der Höheren Berufsbildung ein. 87 von über 4000 Auszubildenden wurden geehrt. Sie erzielten in ihren Ausbildungsberufen die jeweils beste Punktzahl. Ebenfalls ausgezeichnet wurden 390 Industriemeister und Fachwirte. Mit Freunden und Familie feierten die Spitzen-Absolventen vom Niederrhein im Theater am Marientor. Comedian Khalid Bounouar sorgte unter anderem für gute Unterhaltung.
„Schüler haben eine Abi-Feier, wir werden zur Bestenehrung eingeladen. Das ist eine tolle Auszeichnung für die harte Arbeit. Nach den Prüfungen bin ich froh, mich neuen Aufgaben im Arbeitsleben zu stellen“, so Martin Böttger, jetzt ausgebildeter Mechatroniker. IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers eröffnete den Abend feierlich. „Mit dieser Ehrung würdigen wir herausragende Leistungen. Die Ausbildung ist eine hervorragende Grundlage für beruflichen Erfolg. Junge Fachkräfte sind Vorbilder für andere Azubis. Sie zeigen, dass sich Engagement und Einsatz lohnen“, betont er.
Die Absolventen der Fortbildung beweisen: Berufliche Ausund Weiterbildung bietet eine echte Alternative zum Studium.
Als Meister, Fach- oder Betriebswirt haben sie gleiche Karriere- und Verdienstmöglichkeiten. Schaurte-Küppers lobte auch die Ausbilder, Betriebe, Berufsschulen und Familien: „Ihr Einsatz trägt entscheidend zum Erfolg bei. Sie sind unverzichtbare Partner in der Ausbildung.“
Aus Schülern werden Unternehmer
Am Abend wurde zudem der IHK-Schulpreis verliehen. Sieben Teams traten an und präsentierten ihre kreativen Geschäftsideen.
Der Preis von 1.500 Euro ging an die Schüler der Städtischen Gesamtschule Kevelaer. Sie überzeugten mit ihrem Podcast „Gen Z – Das Z für Zukunft“. Das Team zeigt, wie Berufsorientierung junge Menschen authentisch und digital erreichen kann.
Bildzeile: Die Niederrheinische IHK ehrt die Top-Azubis und Absolventen der Höheren Berufsbildung. IHK-Präsident Werner Schaurte-Küppers und Vize-Präsidentin Susanne Convent- Schramm überreichen die Urkunden. Foto: Niederrheinische IHK/Jaqueline Wardeski
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Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 70.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.
Drei Interviews mit Absolventen
Volle Punktzahl für Auszubildende aus Duisburg
IHK ehrt Einzelhandelskauffrau für ihre Leistung bei Abschlussprüfung
Julia Riesebeck ist Kauffrau im Einzelhandel. Bei Ikea in
Duisburg wechselte sie vom Azubi-Status direkt in die
Team-Assistenz. Die Niederrheinische IHK ehrt sie für ihren
herausragenden Abschluss.
Was macht den Beruf eines Einzelhändlers aus?
Das ist einfach: Den Kunden ernst nehmen. Was ich ständig
mache, ist für den Kunden ein riesiges Projekt. Oder es steht
für eine wichtige Veränderung in seinem Leben. In unserer
Küchenabteilung ist einmal eine Montage seitens Ikea völlig
schiefgelaufen. Gemeinsam haben wir eine super Lösung gefunden
und tolles Feedback erhalten. Ich bin jetzt Team-Assistentin
in diesem Bereich. Das heißt, ich kümmere mich um
Planungstermine für Küchen und prüfe die Ware. Zusätzlich
koordiniere ich die Zusammenarbeit unseres Teams. Eine Tätigkeit,
wie ich sie mir gewünscht habe.
Wie erreicht man 100 Punkte in der Abschlussprüfung?
Bei Ikea durchläuft man in der Ausbildung jede Station: Kundenservice,
Logistik, Verkauf. Dadurch habe ich alle Themenbereiche
der Prüfung einmal erlebt. Außerdem: Aufmerksam
sein in der Berufsschule. Wer sich beteiligt, hat im Nachhinein
weniger Stress. Etwas Glück bei den Prüfungsaufgaben und –
fragen gehört natürlich auch dazu.
Wie ist der Alltag bei Ikea?
Wir haben eine tolle Gemeinschaft. Die Menschen haben Lust
auf ihren Job. Wir starten offen und positiv in den Tag. Ich
musste bisher weniger Möbel selbst aufbauen als gedacht.
Denn es gibt eine eigene Möbelmontage im Haus. Hinter den
Kulissen des Geschäfts gibt es Abkürzungen für die Mitarbeiter,
da habe ich mich am Anfang mal verlaufen. Und nein, ich kenne nicht jede Artikelnummer auswendig.
Ausgebildet mit gutem GefühlMechatroniker aus dem Kreis Kleve wird von IHK als
Spitzen-Azubi geehrt Martin Böttger absolvierte seine Prüfung zum Mechatroniker
bei Voortmann in Issum. Seine guten Leistungen machen ihn zum Besten seines Jahrgangs. Er erzählt über den Alltag im Beruf und warum sich eine Ausbildung lohnt.
Wie würden Sie Ihren Beruf einem Kind erklären?
Es fliegen Späne, es wird geschweißt und gebaut. Dann erweckt
man es zum Leben – wie ein Roboter, der erst aus vielen
Teilen zusammengesetzt wird und sich am Ende von allein
bewegen kann. Einen typischen Arbeitstag gibt es nicht. Es
geht jeden Tag woanders hin. Heißt: Neue Menschen, neue
Anlagen. Es ist wichtig, flexibel zu bleiben.
Was haben Sie als erstes gelernt? Und wo standen Sie am
Ende Ihrer Ausbildung?
Es ging los mit der Metallverarbeitung: Feilen, bohren, zeichnen.
Da läuft am Anfang natürlich einiges schief. Das war aber
kein Problem für meine Kollegen. So konnte der Betrieb sehen,
was wir schon können. Oder eben auch nicht. Zum Ende
hatte ich bereits eigene Aufträge. Jetzt arbeite ich im Service.
Ich fahre zum Kunden und kümmere mich um die Wartung
und Instandhaltung von hydraulischen Anlagen. Dabei wird
durch Flüssigkeiten Druck erzeugt und in mechanische Energie
umgewandelt, wie zum Beispiel bei einer Hebebühne.
Warum lohnt es sich, eine Ausbildung zu machen?
Ich denke, es ist wichtig, nach der Schule erst mal etwas
Handfestes zu machen. Am Anfang ist es nicht leicht, sich auf
etwas Neues einzulassen. Und zu vertrauen, dass man das
Richtige tut. Aber jetzt weiß ich, was ich kann und was ich gelernt
habe. Wir sind eine gute Truppe und unterstützen uns –
Azubis wie Gesellen. Ich möchte mich weiterbilden. Aber egal,
was ich als nächstes mache: Ich bin ausgebildet und das ist ein gutes Gefühl.
„Bei uns ist es schön bunt“
IHK zeichnet Lacklaborantin aus Wesel als beste
Auszubildende ihres Jahrgangs aus
Handschuhe, Schutzbrille und ein Kittel voller Farbe:
Skadi Seifert ist Lacklaborantin. In ihrer Ausbildung bei
Byk-Chemie in Wesel erbrachte sie hervorragende Leistungen.
Dafür wurde sie von der Niederrheinischen IHK
geehrt. Wie der Alltag im Labor abläuft und warum es
schön sein kann, vom eigenen Beruf zu erzählen.
Was macht eine Lacklaborantin?
Wir stellen Rohstoffe her, die Teil einer Farbe oder eines
Lacks werden. Das ist wie mit den Gewürzen beim Kochen:
Sie geben das gewisse Etwas. Dabei wird viel getestet und
experimentiert, am Anfang noch im Azubi-Labor. Jetzt habe
ich eigene Projekte und Kunden. Wenn ein Lack Probleme
macht, helfen wir weiter.
Wieso bist du als IHK-Ausbildungsbotschafterin unterwegs?
Der Fußboden in einer Turnhalle ist auch nur Lack. Das wissen
viele junge Menschen nicht. Ich war zu Gast bei drei
Schulen und einigen Ausbildungsmessen. Dort habe ich meinen
Ausbildungsberuf vorgestellt. Was für mich selbstverständlich
ist, erstaunt andere. Das ist toll zu erleben. Dann
kommen viele „Oh‘s“ und „Ah‘s“, sogar die letzte Reihe ist interessiert.
Wie passen ein steriles Labor und bunte Farbe zusammen?
Wir haben hohe Sicherheits- und Hygienevorgaben. Je nach
verwendetem Stoff trage ich zum Beispiel andere Handschuhe.
Nur die Kittel dürfen voller Farbe sein. Es ist eben
nicht nur Chemie und Physik, sondern auch ein Handwerk. Die Kollegen sagen gerne, bei uns im Labor ist es schön bunt.
Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 70.000
Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg
und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter
Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor
im Strukturwandel.