Bundesregierung lässt viele Fragen offen
Enni wird gesetzliche Anforderungen eins zu eins berücksichtigen
Die Verunsicherung ist bei Energiekunden bundesweit spürbar. Nachdem die Bundesregierung zu Wochenbeginn das Aus der Energiepreisbremsen angedeutet hatte, zu anderen gesetzlichen Preisbestandteilen aber schwieg, häufen sich auch in den Kundenzentren der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (Enni) Fragen. „Unsere Telefone laufen heiß“, beschreibt Vertriebsleiterin Susanne Pfeufer die Situation. „Vieles bleibt aber offen, da aktuell noch nichts feststeht“, seien fehlende gesetzliche Antworten für die gesamte Branche sehr unbefriedigend. Zumindest scheinen nach dem mehrfachen Hin und Her die Preisbremsen auszulaufen. Bei der politisch kontrovers diskutierten Erhöhung der Gas-Mehrwertsteuer gibt es aktuell aber weiter überhaupt keine Aussagen der Bunderegierung. „In beiden Fällen erwartet die Branche leider erst frühestens Mitte Dezember Klarheit.“
Wie es auch kommt, bei Enni löst die voraussichtliche Entscheidung zum Auslaufen der Preisbremsen Kopfschütteln aus. „Der Gesetzgeber hat sein ursprüngliches Ziel, Kunden so vor den extremen Preissprüngen zu schützen, aufgrund der großen Haushaltsprobleme aus den Augen verloren“, würden dies laut Pfeufer im neuen Jahr bundesweit vor allem die Kunden spüren, die sich mit langfristigen, in unsicheren Hochpreisphasen abgeschlossenen Verträgen für ein sicheres Produkt entschieden hätten. Auch am Niederrhein sei diese Kundengruppe groß. Enni habe diesen Kunden mittlerweile aber gegen eine Verlängerungsoption deutlich reduzierte Angebote gemacht, wovon große Teile auch Gebrauch gemacht hätten. Pfeufer rät auch weiter dies anzunehmen: „So können Kunden in bestehenden Verträgen mit dem Auslaufen der Preisbremsen bei Strom und Gas einige hundert Euro sparen und die deutlichen Anstiege der Abschläge zumindest eindämmen.“ Falls Preise an den Energiebörsen dauerhaft nachlassen, verspricht Pfeufer dabei weiter, auch Festpreisverträge im kommenden Jahr erneut zu überprüfen. „Wir stehen zu unseren Aussagen, in der so bislang nicht gekannten Krisensituation Einkaufsvorteile auch während Vertragslaufzeiten weiterzugeben.“ Aktuell sind Energiepreise deutlich von den Hochpreisphasen des Vorjahres entfernt. Gründe: „Die Gasspeicher sind gut gefüllt und Verbraucher gehen mit Energie deutlich sparsamer als vor der Energiekrise um“, verzeichne Enni gegenüber dem Vorjahr allein beim Gas einen Absatzrückgang um rund zehn Prozent.
Übrigens: Sollte der Gesetzgeber die Gas-Mehrwertsteuer tatsächlich anders als zunächst verkündet schon in Kürze und nicht erst zum Ende der kommenden Heizperiode anheben, wird Enni dies automatisch in den Gasrechnungen anteilig berücksichtigen. „Natürlich können Kunden uns dann auch wieder ihre selbst abgelesenen Zählerstände angeben“, sei dies am einfachsten über das Kundenportal möglich.
Foto: Symbolbild