Gesundheit

Ausgezeichnetes Netzwerk in der Herzinfarktversorgung

Ausgezeichnetes Netzwerk in der Herzinfarktversorgung

Chest Pain Unit (CPU) der Kardiologie Bethanien durch Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifiziert.

Was steckt hinter dem Brustschmerz? Um diese Frage dreht sich die Tätigkeit eines Netzwerks, in dem Pflegekräfte, Ärzt:innen und Menschen im Rettungsdienst in der Herzinfarktversorgung eng miteinander zusammenarbeiten. Eine hohe Qualität in dieser Versorgung bescheinigte kürzlich die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin des Krankenhauses Bethanien. Die DGK zertifizierte die Chest Pain Unit (CPU) – eine Einrichtung zur Versorgung von Patient:innen mit unklarem Brustschmerz. „In diesen konkreten Fällen geht es darum, möglichst schnell eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, wie einen Herzinfarkt, auszuschließen“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. Stefan Möhlenkamp. Denn je schneller die Diagnose erkannt und behandelt wird, umso besser ist die Prognose für den bzw. die Patient:in. „Zeit rettet Leben.“ 

Diese Devise gilt tagtäglich auch für Chefärztin Dr. Andrea Kutzer und ihr Team in der Klinik für Notfallmedizin Bethanien sowie für den örtlichen Rettungsdienst, die beide wichtige Netzwerk-Bausteine darstellen. Denn viele Patient:innen mit Brustschmerzen kommen nicht selber ins Krankenhaus und stellen sich vor, sondern erreichen das Krankenhaus als Notfälle. „Schmerzen, ein Druckgefühl, Luftnot sowie Herzstolpern sind typische Symptome, die mit einem Brustschmerz einhergehen und bei Betroffenen Ängste auslösen“, berichtet Dr. Kutzer. In einer Chest Pain Unit können sich Patient:innen darauf verlassen, dass besonders geschulte Pflegekräfte und Ärzt:innen möglichst schnell und zuverlässig prüfen, ob eine lebensbedrohliche Erkrankungen zu Grunde liegt. Sollte kein Notfall vorliegen, aber dennoch eine kardiologische Behandlung und Beobachtung nötig sein, übernehmen niedergelassene Kardiolog:innen die Weiterbehandlung innerhalb des Netzwerks. „Auf diese Weise werden die Patientinnen und Patienten bedarfsgerecht, schnell und effizient versorgt“, so Prof. Dr. Möhlenkamp.

Um die Zertifizierung als Chest Pain Unit zu erhalten, müssen kardiologische Kliniken die von der DGK festgelegten Qualitätskriterien erfüllen. Dazu gehören unter anderem das Vorhalten einer Netzwerkstruktur aus Kooperationspartner:innen, eine ausreichende Anzahl besonders qualifizierter Pflegekräfte und Ärzt:innen, die Durchführung leitliniengerechter Diagnose- und Therapieverfahren sowie räumliche wie auch eine bestimmte medizintechnische Ausstattung. „Qualität lässt sich messen“, sagt Prof. Dr. Möhlenkamp. „Wir erhalten diese Qualität durch unsere Selbstverpflichtung, ständig daran zu arbeiten, die Verzahnung der verschiedenen Zuständigkeiten innerhalb des Netzwerkes zu optimieren.“

Diese Optimierung von standardisierten Abläufen in der Herzinfarktversorgung führte unlängst zur erstmaligen Zertifizierung der Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin zur Chest Pain Unit. Die externen Gutachter fanden während ihrer Prüfung ein „engagiertes kardiologisches Team mit einer ausgezeichneten Vernetzung in der regionalen Notfallversorgung, dem ambulanten Sektor wie auch den überregional fungierenden Universitätskliniken im Ballungsraum Essen/Duisburg/Niederrhein/Kreis Wesel“ vor.

Darüber hinaus stellten die Prüfer:innen eine „angemessene apparative und personale Ausstattung“ fest und ein „attraktives Ausbildungs- und Fortbildungskonzept.“ Eine „ausgezeichnete Expertise“ bescheinigte die unabhängige Kommission der Klinik in der Behandlung von akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Es ist ein großer Schritt von der Absicht, das Beste geben zu wollen hin zur tatsächlichen Verfügbarkeit von Qualität für Patientinnen und Patienten“, freute sich Prof. Dr. Möhlenkamp über die Auszeichnung. Derzeit gibt es bundesweit insgesamt 341 von der DGK zertifizierte Chest Pain Units.

Bildzeile:

Die Mitglieder des Netzwerks: Vom Krankenhaus Bethanien auf dem Bild zu sehen sind Florian Milandri, Stützpunktleiter Rettungsdienst (li.), Janina Frings vom Qualitäts- und Risikomanagement (3. v. l.), Georg Milkereit, Bereichsleitung Pflege in der Klinik für Notfallmedizin (4. v. l.), Dr. Andrea Kutzer, Chefärztin der Klinik für Notfallmedizin (5. v. l.) und Prof. Dr. Stefan Möhlenkamp, Chefarzt Klinik für Kardiologie & Internistische Intensivmedizin (7. v. l.). Von der Kardiologischen Gemeinschaftspraxis an der Xantener Strasse: Dr. Matthias Specking (6. V. l.), Dr. Stephan Linse (8. v. l.), Dr. Afif Haj-Yehia (5. v. r.) und Dr. Thomas Reiff (4. v. r.). Außerdem zu sehen sind Dr. Ralf Dittmer, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Kreis Wesel (2. v. l.), Dr. Inga Holzkamp, Kardiologin in der Gemeinschaftspraxis Geldern (3. v. r.), Dr. Georg Durben (2. v. r.) und Dr. Gert Konein (re.) von der Kardiologischen Gemeinschaftspraxis Am Ostring.

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