Ärztlicher Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums am Krankenhaus Bethanien verabschiedet sich nach 38 Jahren Bethanien in den Ruhestand

Ärztlicher Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums am Krankenhaus Bethanien verabschiedet sich nach 38 Jahren Bethanien in den Ruhestand
Dr. Wolfgang Poss übergab zum 01. Mai 2025 an Nachfolgerin Dr. Nadine Dierksen
Ende April 2025 neigte sich ein fast vier Jahrzehnte andauerndes Kapitel Bethanien-Geschichte dem Ende zu: Dr. Wolfgang Poss verabschiedete sich nach 38 Jahren am Krankenhaus Bethanien und 20 Jahren als Ärztlicher Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ), das er maßgeblich auf- und ausbaute, in den Ruhestand. Seine Nachfolge übernahm zum 01. Mai 2025 Dr. Nadine Dierksen.
In den letzten Jahrzehnten behandelte Dr. Wolfgang Poss als Facharzt für Kinderheilkunde und Neuropädiater viele Kinder und Jugendliche mit dem nötigen Einfühlungsvermögen und großem Fachwissen. An manche Ereignisse erinnert er sich dabei besonders gerne zurück: „Ein riesiger Meilenstein war die Gründung des Sozialpädiatrischen Zentrums 2005. Gemeinsam mit dem ehemaligen Chefarzt der Kinderklinik Prof. Dr. Klaus Pistor haben wir eine ganz neue Abteilung aus der Taufe gehoben, die mittlerweile 20 Kolleginnen und Kollegen umfasst. Außerdem sind das durch die DDG zertifizierte Diabeteszentrum für Kinder, das es seit Mitte der 90er Jahre gibt, und der Aufbau der Kinderschutzgruppe vor sechs Jahren etwas, auf das ich sehr stolz bin.“
Das Arbeiten mit den Kindern werde er immer mit sehr positiven Erinnerungen verbinden, erklärt der Oberarzt der Klinik für Kinder- & Jugendmedizin. „Teilweise betreuen wir Patientinnen und Patienten sehr lange. Manche von ihnen haben wir zehn bis 15 Jahre oder noch länger begleitet. Dabei baut sich natürlich eine Bindung auf. Mit meinem Eintritt in den Ruhestand verabschiede ich mich so gesehen auch von manchen Patientinnen und Patienten. Es hat mir immer wieder Freude gemacht, zu sehen, dass wir durch unsere Begleitungen etwas zum Guten verändern können für Kinder und Jugendliche, die aus schwierigen Verhältnissen kommen. Was ich den Eltern in diesem Zusammenhang häufig erklärt habe, ist Folgendes: Wir können manchmal nicht ,hexen‘ und Probleme kurzfristig lösen. Wenn die Kinder und Jugendlichen dann jedoch eine vernünftige soziale und berufliche Perspektive für ihre Zukunft haben,haben wir mit unserer Arbeit nicht so viel falsch gemacht.“
Seinen Kolleg:innen und Patient:innen möchte er noch eine wichtige Botschaft mit auf den Weg geben: „In der Behandlung und Betreuung der Patientinnen und Patienten sollte immer der ganze Mensch angesehen werden. Denn Probleme kann man oft nicht isoliert betrachten. Wir behandeln jedoch meist das Kind als alleinigen Symptomträger. Das Konstrukt um es herum, also das psycho-soziale Umfeld – rund um Familie, Schule, Freundinnen und Freunde – sollte immer mitberücksichtigt und als wichtig angesehen werden, um den Betroffenen ganzheitlich und auf allen Ebenen zu begegnen. Das gilt für alle Patientinnen und Patienten.“
Das Sozialpädiatrische Zentrum am Krankenhaus Bethanien Moers ist eine ambulante Einrichtung zur Früherkennung, Diagnostik und Behandlung von Entwicklungsstörungen, Lernproblemen, psychischen Auffälligkeiten, chronischen sowie neurologischen Erkrankungen und Behinderungen bei Kindern und Jugendlichen. Das multiprofessionelle Team des Zentrums arbeitet unter anderem eng mit der Kinderklinik im Hause, niedergelassenen Kinder- und Jugendärzt:innen, der Ambulanz für Kinder und Jugendliche der LVR-Klinik Bedburg-Hau, die seit letztem Jahr im Gesundheitszentrum direkt auf dem Bethanien Campus zu finden ist, und anderen niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiater:innen zusammen. Die Netzwerkarbeit schließt darüber hinaus Schulen, Kindergärten, Jugendämter, Frühförderstellen, niedergelassene Therapeut:innen und viele mehr ein, um den Kindern und Jugendlichen bestmöglich zu helfen.
Bildzeile:
Dr. Wolfang Poss, Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums am Krankenhaus Bethanien, verabschiedete sich Ende April in den Ruhestand.