Mittwochs-Talk mit Detlef „Deffi“ Steves und Markus Grimm
Perfekte Premiere des Presseclubs Niederrhein:
Mittwochs-Talk mit Detlef „Deffi“ Steves und Markus Grimm
Von Ulf Maaßen
Moers. Ganz privat vor Publikum – mit zwei prominenten Moersern startete der Presseclub Niederrhein (PCN) in der Empfangshalle der Sparkasse am Niederrhein seine neue Reihe „Mittwochs-Talk“. Und niemand anderes als Detlef „Deffi“ Steves und Markus Grimm hätten als Gäste von Moderator Thorsten Schröder besser für einen kurzweiligen Auftakt gesorgt.
Für „Deffi“ Steves und Markus Grimm war eigentlich schon in jungen Jahren klar, dass sie in normalen Berufen niemals glücklich werden würden. „Mein Vater war auf der Zeche. Ich sollte ebenfalls auf die Zeche gehen. Deshalb habe ich auch im siebten Schuljahr aufgehört zu lernen“, erzählte Steves mit einem Augenzwinkern. Im Grimm’schen Elternhaus hätte man gern gesehen, dass Sohn Markus Einzelhandelskaufmann wird. „Dabei war mir klar, dass ich irgendetwas Künstlerisches machen wollte. Ich war schon in der Grundschule bei der Cats-Aufführung die schwulste Katze, die jemals auf der Bühne gestanden hat.“
Als „Deffi“ Steves, Jahrgang 1969, im Jahr 2009 mit der Doku-Serie „Ab ins Beet“ des Senders VOX das Fernsehpublikum mit seinen cholerischen Ausrastern und starken Sprüchen begeisterte, hatte Markus Grimm, Jahrgang 1979, schon einen Höhepunkt seiner Karriere erreicht – und war abgestürzt. Aus der ProSieben-Sendung „Popstars“ war er 2004 mit seiner Band „Nu Pagadi“ als Sieger hervorgegangen. Nach nur einem Jahr kam der Sturz vom Pop-Olymp. „In der folgenden Zeit hatte ich den großen Durchhänger. Ich hatte keinen Grund aufzustehen. Niemand wollte mit mir arbeiten.“ Erst ein Geschenk in Form eines jungen Labradors namens Boog zwang Grimm 2009 aus dem Bett. „Er musste morgens ja Gassi gehen.“ Als Markus Grimm diese Episode erzählt, kommen ihm die Tränen. Für einen Moment wird der starke Mann vor Publikum ganz schwach, denn im Frühjahr dieses Jahres starb der vierbeinige Wegbegleiter an Krebs.
Auch bei „Deffi“ Steves ist nicht immer alles glatt gelaufen. Der Erfolg als Gastronom mit der Baguetterie am Bahnhof war holprig. „Ich hab drei Läden aufgemacht und am Ende auf 60.000 Euro Schulden gesessen.“ Bis die Einladung zu „Ab ins Beet“ kam. „Toll, dachte ich. Jetzt kommt Tine Wittler nach Moers und macht alles. Bis ich gemerkt habe: die Dicke bin ja ich.“ Danach folgten „Ab in die Ruine“ und „Detlef muss reisen“. Er nahm am „Perfekten Promi-Dinner“ teil und grillte den Henssler. Um die Zukunft muss sich „Deffi“ Steves keine Sorgen machen. Die RTL-Gruppe, zu der VOX gehört, plant weitere Fernsehformate mit ihm. „Ich habe dieses Jahr die Anfrage nach der Teilnahme am Dschungelcamp bekommen. Unter den aktuellen Bedingungen mache ich das aber nicht.“ Denn „Deffi“ mag trotz Fernsehruhm eines nicht: erfundene Geschichten in der Yellow Press.
Markus Grimm hat sich seit 2009 auf die Vielseitigkeit seines Könnens konzentriert. Er schrieb mehrere (Kinder-) Bücher, Songs für Musicals und andere Produktionen großer Plattenfirmen, arbeitet als Sprecher für Hörspiele und lässt beim Projekt „Grimm trifft Grimm“ die alten Märchen in einem anderen Licht erscheinen.
Beiden Akteuren bleiben dabei trotz vieler Reisen bodenständig – und in Moers. Und so verstehen es beide nicht, dass die Stadt dabei ist, ihre Attraktivität selbst zu beschneiden. „Wenn ich höre, dass zukünftig die Außengastronomie im Sommer um 22 Uhr die Tische reinstellen sollen, könnte ich platzen. Da komme ich so richtig auf Betriebstemperatur“, polterte „Deffi“ Steves in seiner gewohnten Art. „Hier ist die Bühne klein, aber sie hat die am schönsten polierten Bühnenbretter“, sagt Markus Grimm.
Foto: Gerd Klinkhardt und Lokale Blicke NRW