Auch für Migranten tritt eine Partei im Wahlkampf in NRW an
Das Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG) hat es sich zum Ziel gesetzt, “allen Menschen in unserem Land Chancengerechtigkeit, faire Behandlung und Anerkennung in allen Lebensbereichen zu ermöglichen.” Am Freitag fand in Wesel eine Informationsveranstaltung statt, mit der sich die noch junge BIG-Partei der Öffentlichkeit besser präsentieren wollte.
Cihan Sarica, bis Dezember letzten Jahres noch im Integrationsrat der Stadt Wesel, begrüßte die rund zwanzig Gäste im Vereinsheim von Anadolu Spor Wesel. Migranten seien ein Teil Deutschlands, erklärte er, würden aber nicht ausreichend in der Gesellschaft und Politik anerkannt und respektiert. Trotzdem “wollen wir Deutschland mitgestalten.” Weiter sagte er: “Wir sind da, man muss uns wahrnehmen.”
Gastredner war Haluk Yildiz, Gründer der Partei und häufiger Gast in Talkshows im Fernsehen. Als Mitglied des Stadtrates in Bonn hat Yildiz Erfahrung als Politiker, aber auch als Geschäftsmann. Der BIG-Partei sei es wichtig, führte er aus, festgefahrene Strukturen aufzubrechen und Vorurteile abzubauen, gerade gegenüber Muslimen. Auf die etablierten Parteien könnten sich Migranten in dieser Beziehung nicht verlassen, da diese nicht verstünden, was die reale Lebenslage von Einwanderern ausmacht. Auch solche Menschen, die ihr Ursprungsland seit Jahrzehnten hinter sich gelassen haben und nun einen deutschen Pass besitzen, würden nicht ausreichend vertreten.
Hier sieht Yildiz die Notwendigkeit für die BIG-Partei. Mit ihrem Verständnis der Bedürfnisse und Probleme von Migranten könne die Partei sie besser vertreten. Notwendig sei ein Dialog, nicht nur in der Politik, sondern auch in der Gesellschaft. Idealerweise würde man gemeinsam daran arbeiten, das Leben für alle Menschen besser zu machen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund.
Mit Landesverbänden in neun Bundesländern steht die BIG-Partei noch in den Kinderschuhen. In Wesel selbst soll erst im Juni ein Ortsverein gegründet werden.