Gesichtsvisiere für medizinisches Personal
Gemeinsame Entwicklung von Hochschule Rhein-Waal, dem St. Bernhard-Hospital und dem DRK-Kreisverband Niederrhein
Kreis Wesel / Kreis Kleve. In Corona-Zeiten kann man darüber klagen, was es alles nicht gibt – oder man setzt sich hin und entwickelt Lösungen. Eine dieser Lösungen ist gerade in Gemeinschaftsarbeit zwischen der Hochschule Rhein-Waal, dem St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort und dem Kreisverband Niederrhein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) entstanden: Gesichtsvisiere für medizinisches Personal.
In Zeiten, in denen bislang nur einfache Einweg-Lösungen vorhanden waren, sind die neuen Visiere von besonderem Vorteil: sie bieten höheren Tragekomfort, eine größere Fläche und sind desinfizierbar. Damit sind Visiere insbesondere für längere Arbeitseinsätze geeignet.
In der Praxis getestet und weiterentwickelt
Sie wurden wissenschaftlich von der Hochschule entwickelt und vom Team der Intensivstation des St. Bernhard-Hospitals Kamp-Lintfort, ein schon in der Behandlung von Covid-19-Patienten erfahrenes Krankenhaus, getestet und weiterentwickelt.
Dabei war dem Team auf der Intensivstation besonders wichtig, dass das Gesichtsvisier den Kopf bedeckt und dennoch genügend Abstand zum Gesicht besteht, so dass darunter noch eine Feinstaubmaske zum Mund- und Nasen-Schutz (FFP-Maske) getragen werden kann. Bei anderen Modellen, beispielsweise aus dem 3-D-Drucker und bei Einweg-Produkten vom freien Markt, wurde beides bisher vermisst.
Die Visiere bestehen aus hochwertigem Polyoxymethylene („POM“ genannt) und mit Glykol modifizierten Polyethylenterephtalat (als „PET-G“ bekannt). Sie sind wiederverwertbar und bieten eine klare Sicht. Beide Materialien werden bereits im medizinischen Bereich eingesetzt und sind extrem robust. Bei dem angebotenen Visier handelt es sich jedoch ausdrücklich um kein Medizinprodukt, ein entsprechender Antrag läuft aber bereits.
Hohe Stückzahlen
Die Produktion der Visiere ist nun an der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort und am Berufskolleg für Technik in Moers angelaufen, die ersten Exemplare werden aktuell ausgeliefert. Alle weiteren bestellten Visiere werden in der kommenden Woche zur Verfügung stehen.
Andreas Bußmann, Geschäftsführer des DRK Kreisverbands Niederrhein, freut sich: „Die Hochschule Rhein-Waal, das St. Bernhard-Hospital und wir leisten damit einen Beitrag, dass medizinisches Personal in der Region auch weiterhin die Patienten sicher behandeln kann. Es sind noch ausreichend Visiere verfügbar.“
Bestellungen aus ganz NRW möglich
Der Fokus bei der Versorgung mit den Visieren liegt auf den beiden Landkreisen Wesel und Kleve. Wenn hier der Bedarf gedeckt ist, werden die Visiere auch überregional angeboten.
Bestellungen können unter der Mail-Adresse visier@drk-niederrhein.de oder unter der Telefonnummer 02 81 / 30 01 – 8 48 aufgegeben werden.
Bildzeile:
Die ersten Gesichtsvisiere sind fertig und können übergeben werden. (v.l.) Jan
Höpfner (Vorsitzender des DRK Kreisverbands Niederrhein), DRK-Notfallsanitäter Markus Bujak und Prof. Dr. Karsten Nebe (Leiter des FabLabs Kamp-Lintfort).
Foto: DRK Kreisverband Niederrhein