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KaLi-Neujahrsempfang: Landscheidt spricht klare Worte 

Es  war kein gewöhnlicher Neujahrsempfang, zu dem  Kamp-Lintforts Bürgermeister Christoph Landscheidt am Sonntag in die Stadthalle geladen hatte. Rund 500 Gäste erlebten ein Stadtoberhaupt, das aufgrund der bundesweiten Berichterstattung über seine Person auch Stellung zu seiner Position nehmen wollte. „Der Genosse, der sich bewaffnen will“, so hatte  Spiegel Online am Wochenende einen Beitrag über den SPD-Kommunalpolitiker getitelt. Hintergrund: Landscheidt hatte  einen Waffenschein beantragt, weil er sich von Rechtsradikalen bedroht fühlt. Da die Polizei den Antrag abgelehnt hatte, klagt er nun vor dem Verwaltungsgericht.

Ursprünglich wollte Landscheidt mit seinem Antrag anonym bleiben. Auch die Kamp Lintforter SPD wusste von dem Plan nichts. Erst als die nationalsozialistischen „Rechten“ seinen Namen veröffentlichten und einen Demo gegen Landscheidt ankündigten, ging der Bürgermeister an die Öffentlichkeit.
 

Und so musste das Stadtoberhaupt auch seine Rede zum Neujahrsempfang aktualisieren.  Natürlich waren rückblickend die komplett sanierte Stadthalle ebenso ein Thema wie das Projekt Landesgartenschau samt  Folgen für Kamp-Lintfort.  Aktueller Brandschutz und energetische Sanierung einerseits, ein neues Wohngebiet samt Bergbaumuseum, Kino, Bahnanschluss und FABLab andererseits.
 
 

Und natürlich dankte Landscheidt auch seinem Verwaltungsteam, ohne das diese Kraftakte nicht bewältigen gewesen zu wären.

Sein drittes Thema jedoch beleuchtete die aktuellen Vorgänge um seine Person. Landscheidt betonte, dass dieses nichts mit Wahlkampf zu tun habe. Der “ rechtsradikale, faschistische Mob auf der Strasse“ sei  zwar ein Problem, aber noch problematischer seien die Vertreter „derjenigen Partei,  die jetzt schon in den Parlamenten sitzen und diesem rechtsradikalen,faschistischen Potential eine vermeintlich demokratische Stimme geben wollen“. :Faschismus sei  keine schützenswerte Meinung, sondern demokratie- und verfassungsfeindliche Menschenverachtung.

„Der Bürgermeister von Kamp-Lintfort“, so Landscheidt, werde in Zukunft „definitiv nicht aus Angst vor diesem rechten Mob in Texas-Manier bewaffnet durch die Straßen laufen“.  Es sei schon ziemlich belastend, im Internet  als „kriminellster Bürgermeister Deutschland“ massiv angefeindet und bedroht zu werden. Und nur, weil er  im  Europawahlkampf faschistische und volksverhetzende Plakate habe abhängen lassen. Und weil Landscheidt deshalb von rechten Gruppierungen wegen Sachbeschädigung und Wahlfälschung  angezeigt wurde, beschäftigt sich auch die Justiz mit diesem Fall. Landscheidt: „Sie können sich sicher vorstellen, dass ich darüber nicht nur enttäuscht, sondern auch verärgert war und bin, Dieses Vorgehen ist juristisch falsch und politisch unerträglich. Der Justizminister, den unser Stadtrat angerufen hat, hat sich dazu bis heute nicht geäußert.“ (LB/UM)
Fotos: LB

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