Neukirchen Vluyn

Ein Sandarium auf dem Friedhof Neukirchen


Auszubildende der Stadtverwaltung legen Fläche für erdnistende Wildbienen an

Neukirchen-Vluyn Einen Arbeitstag der etwas anderen Art erlebten jüngst vier Auszubildende der Stadt Neukirchen-Vluyn: Nach einer Planung von Susanne Schwarze, Landschaftsarchitektin beim Tiefbau- und Grünflächenamt, legten unter fachkundiger Anleitung von Christian Schmicking, derzeit Auszubildender zum Gärtner beim städtischen Baubetriebshof, die Verwaltungs-Azubis Tabea Lamshöft, Tim Luttringer und Jonas Müller auf dem städtischen Friedhof in Neukirchen ein Sandarium an.
Ein Insektenhotel kennen viele, aber was ist ein Sandarium? Dreiviertel aller Wildbienenarten sind Erdnister. Von den 460 Wildbienenarten nisten 340 Arten im Boden. Vor allem trockene und vegetationsarme Sandflächen sind lebensnotwendige Niststrukturen für diese Wildbienen – doch diese Flächen sind kaum noch zu finden. Am Friedhof Neukirchen wurde dazu eine sonnige Fläche ausgewählt.
Zur Herstellung der gut 7 Quadratmeter großen Fläche haben die vier zunächst mit Spaten die Grasnarbe abgeschält. Dann musste der Boden etwa 50 Zentimeter tief ausgekoffert werden. Dazu kam schweres Gerät zum Einsatz. Der Baubetriebshof half mit dem Friedhofsbagger, die gut 3,5 Kubikmeter Erde auszuheben und abzutransportieren. Anschließend wurden etwa 6 Tonnen Sand eingebaut. Dem ehemaligen Spielsand von öffentlichen Spielplätzen wurde ein Anteil Mutterboden beigemischt, damit die Röhren der Insekten standfest bleiben. Zusätzlich wurden Totholz und Steine platziert. Wildbienen nagen das Totholz ab und verschließen damit die Niströhren. Die Steine wärmen sich durch die Sonnenstrahlung auf und bieten Rückzugsorte.
Bereits 2021 hatte der Baubetriebshof zwei nur durch einen Gehölzstreifen getrennten Flächen von insgesamt 1.400 Quadratmeter zu einer artenreichen Wiese aufgewertet, die als Nahrungsangebot für Insekten dient. Das Sandarium wurde unmittelbar neben der Fläche angelegt. So können die Insekten in der Nähe ihres Futterplatzes wohnen und ihren Nachwuchs aufziehen.

Geschafft! (v.l.) Christian Schmicking, Tabea Lamshöft, Jonas Müller und Tim Luttringer sind stolz auf das Ergebnis ihrer Arbeit. Foto: Schopmann

Videoproduktion aus Moers
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