
Weihnachtsstress auf Rädern: Bundestag diskutiert Schutz von Paketboten
Weihnachtsstress auf Rädern: Bundestag diskutiert Schutz von Paketboten
Gerade in der Weihnachtszeit steigt die Zahl der Paketsendungen ebenso wie der Druck, diese pünktlich auszuliefern. Jan Dieren, Bundestagsabgeordneter für die Menschen in Moers, Krefeld und Neukirchen-Vluyn (SPD), berichtete dem Parlament über seine Eindrücke aus einem Paketzentrum in Krefeld.
Seit dem Inkrafttreten des Postmodernisierungsgesetzes der Ampel-Koalition im Jahr 2024 gilt: Schwere Pakete mit mehr als 20 Kilogramm sollen nur noch zu zweit oder mithilfe geeigneter Hilfsmittel transportiertwerden. In der Praxis werde diese Vorgabe jedoch häufig umgangen, so Dieren auf Grundlage eigener Beobachtungen bei einem Besuch vor Ort.
„Im Wagen ist vorne rechts eine Schiebetür. Für die kleinen Pakete steigt man direkt da aus, liefert das Paket ab und fährt weiter. Die Sackkarre steht ganz hinten im Wagen. Für ein großes Paket muss man also nach hinten laufen, die Sackkarre nehmen, rausklettern und abstellen. Wieder reinklettern, alleine das Paket auf die Sackkarre heben und diese zur Haustür schieben. Die Treppe hoch muss man dann aber ohne Sackkarre.“
Gerade unter Zeitdruck, so Dieren, entschieden sich viele Zusteller daher dafür, auch schwere Pakete ohne Hilfsmittel zu tragen. Besonders in Subunternehmen ohne Tarifbindung müssten Beschäftigte oft mehr Pakete in kürzerer Zeit zustellen. Die Folge seien längere Arbeitszeiten und geringere Bezahlung. Dieren folgert: „Aus einem ohnehin schon harten Job wird dann ein Knochenjob.“
Damit die gesetzlichen Vorgaben zum Schutz von Paketzustellern wirksam werden, muss das Bundeswirtschaftsministerium zwei Verordnungen erlassen. Jan Dieren befand zum Schluss seiner Rede: „Alle Paketboten haben es verdient, dass ihre Arbeitsbedingungen besser werden. Denn sie sind es, die den Laden hier am Laufen halten.“


