Wechsel an der Spitze des Enni-Aufsichtsrats
Bürgermeisterin Julia Zupancic folgt auf Volker Marschmann
Wie viele Aufsichtsratssitzungen Volker Marschmann geleitet hat, lässt sich schnell schätzen – rund 90 dürften es in 21 Jahren gewesen sein. Sicher ist: Die jüngste Sitzung Anfang Dezember war seine letzte. Das nach der Kommunalwahl neu formierte Gremium der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH (Enni) wählte Bürgermeisterin Julia Zupancic zur neuen Vorsitzenden. „Ich trete in große Fußstapfen. Die lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Geschäftsführung ist beeindruckend. Der Erfolg spricht für sich“, sagte Zupancic, die somit nun dem Aufsichts- und dem Enni-Verwaltungsrat vorsitzt – ein Novum und eine Weichenstellung für die Zukunft: „Die Doppelfunktion erleichtert es uns, die Erfolgsgeschichte der Enni gemeinsam mit der Stadt Moers noch intensiver weiterzuschreiben.“
Der Aufsichtsrat tagt mindestens viermal im Jahr; dem Gremium gehören Vertreterinnen und Vertreter der Städte Moers und Neukirchen-Vluyn, der Arbeitnehmerschaft sowie der beiden privaten Gesellschafter Gelsenwasser und NEW an. Das Gremium überwacht und berät die Geschäftsführung in strategischen Fragen und wichtigen Entscheidungen. Volker Marschmann stand dem Aufsichtsrat seit 2004 vor – über vier Wahlperioden hinweg und unabhängig von politischen Mehrheiten. Dass der Sozialdemokrat auch nach der Kommunalwahl 2020, als erstmals die CDU die meisten Stimmen erhielt, im Amt blieb, empfand er selbst „als besondere Ehre“. Mit dem Ende der Wahlperiode legte der Wirtschaftswissenschaftler und Geschäftsführer der Marschmann-Gruppe das Amt nun nieder – für ihn ein „konsequenter und nachvollziehbarer“ Schritt. Denn auch Enni-Geschäftsführer Stefan Krämer, der eineinhalb Jahre vor Marschmanns Amtsantritt zur Enni kam, geht Mitte 2026 in den Ruhestand.
Unter der strategischen Führung von Stefan Krämer und Volker Marschmann hat sich die Enni zu einer breit aufgestellten Unternehmensgruppe und einem bundesweit agierenden Regionalversorger entwickelt. Unternehmenswert und Ergebnis haben sich vervielfacht; über 350 Millionen Euro flossen in zweieinhalb Jahrzehnten an die kommunalen Gesellschafter zurück und schufen finanziellen Spielraum für wichtige Projekte – von der Bäderlandschaft bis zu nachhaltigen Stadtentwicklungsmaßnahmen. „Die Verwendung des Gewinns kommt am Ende wieder den Bürgerinnen und Bürgern zugute“, betont Marschmann. Auch aus kommunaler Sicht ist das ein Erfolgsmodell: „Die Enni ist ein verlässlicher Partner für die Lebensqualität vor Ort und zeigt, wie wirksame kommunale Beteiligungen sein können, wenn sie so professionell und zukunftsorientiert geführt werden“, sagt Julia Zupancic.
Ein Meilenstein in der Ära Krämer/Marschmann war die Gründung der Enni-Gruppe und die Bündelung aller Enni-Standorte am Jostenhof, dem zentralen Unternehmenssitz. „Rund um Volker Marschmann habe ich hier viel Rückenwind erhalten“, sagt Krämer. In all den Jahren sei im Aufsichtsrat „in der Sache durchaus intensiv diskutiert“, am Ende jedoch „nahezu immer einstimmig“ entschieden worden.
Zuletzt musste der Aufsichtsrat unter Marschmann eine der wichtigsten Personalentscheidungen treffen: die Nachfolge von Stefan Krämer. Hier hat das Gremium mit Julia Kaufmann eine erfahrene Energiemanagerin gefunden. Ab Sommer liegen die Geschicke somit auf beiden Seiten in weiblicher Hand. Bis dahin sind weitere Wachstumsschritte sowie Projekte auf dem Weg zur Klimaneutralität geplant. Marschmann ist überzeugt: „Auch dies wird die Region stärken, Arbeitsplätze sichern und einen guten Nährboden für eine erfolgreiche Unternehmenszukunft bieten. Mit der Wahl von Bürgermeisterin Julia Zupancic setzt das Gremium auf Kontinuität und regionale Verankerung.“

