Kamp-Lintfort

Podiumsdiskussion am 3. März in der Stadthalle

Notfallversorgung in Kamp-Lintfort, Alpen, Rheinberg und Rheurdt - droht der Kollaps?

„Wir wollen weiterhin eine Notfallpraxis in Kamp-Lintfort“
Kamp-Lintfort. Große Sorgen macht sich der Kamp-Lintforter Bürgermeister, Prof. Dr. Christoph Landscheidt, um die Notfallversorgung in seiner Stadt. Und da ist er sich mit seinen Amtskollegen Thomas Ahls (Alpen), Frank Tatzel (Rheinberg) und Klaus Kleinenkuhnen (Rheurdt) und der Region einig. Darum laden die Bürgermeister am 3. März zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion ein.
Gemeinsame Forderung
„Wir wollen, dass es weiterhin eine Notfallpraxis für die Region gibt. Idealerweise in Kamp-Lintfort am St. Bernhard-Hospital“, so die gemeinsame und deutliche Aufforderung der Bürgermeister an die Kassenärztliche Vereinigung (KV). Diese plant, zum 1. April den ärztlichen Notdienst auch für diese Städte an der KV-Notfallpraxis auf dem Gelände des Moerser Bethanien-Krankenhauses zu konzentrieren. Die Moerser KV-Notfallpraxis würde dann rund 220.000 Menschen aus dem linksrheinischen Teil des Kreises Wesel versorgen.
„Die Konzentration der Notfallversorgung nach Moers ist gerade für unsere älteren Bürger ein Albtraum“, macht Christoph Landscheidt deutlich. „Längere Wege und längere Wartezeiten. Und abends fahren außerdem keine Busse mehr von Lintfort nach Moers. Das erschwert die Anfahrt zu einer Notdienstambulanz ungemein“, zeigt er nur einige der vielen Probleme auf.
Entwurf zur Reform der Notfallversorgung
Für ihn ist auch die Eile der KV nicht nachvollziehbar. Es gibt derzeit einen Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zur Reform der Notfallversorgung. Er wurde im Januar in das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren ein­gebracht.
Danach soll es zukünftig an bestimmten Krankenhäusern zentrale, jederzeit zugängliche Einrichtungen für Notfallpatienten geben, sogenannte Integrierte Notfallzentren (INZ). Dort soll nach dem Willen des BMG eine qualifizierte Ersteinschätzung des Behandlungsbedarfs stattfinden. „Hier sehe ich das St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort als zwingenden Standort. Warum wartet die KV nicht diese Entscheidung ab?“, fragen sich Christoph Landscheidt und seine Bürgermeister-Kollegen.
Öffentliche Veranstaltung
Um die anstehenden Probleme und mögliche Chancen der Notfallversorgung mit Fachleuten zu besprechen, laden Christoph Landscheidt und seine Kollegen zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion ein. Sie findet am 3. März um 19:00 Uhr im Foyer der Kamp-Lintforter Stadthalle statt. Interessenten und Betroffene sind herzlich eingeladen.
Prof. Dr. Christopher Niehues von der Fachhochschule Münster wird mit einem Impuls-Vortrag in das Thema einführen. Er bringt umfangreiche praktische Erfahrungen in der ärztlichen Notfallversorgung mit. So war er mehrere Jahre im Rettungsdienst, Intensiv-Transportdienst und in Notaufnahmen tätig. Heute ist er Professor für Betriebswirtschaftslehre im Gesundheitswesen.
Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen
André Fritz, Chefredakteur von Radio KW, wird die anschließende Podiumsdiskussion leiten, an der neben Bürgermeister Landscheidt (stellvertretend für seine Kollegen) auch Christopher Niehues teilnehmen wird. Dr. Conrad Middendorf, Regionalgeschäftsführer der St. Franziskus-Stiftung in der Region Rheinland, wird ebenso mitdiskutieren wie Dr. Klaus Kattenbeck, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort. Eingeladen sind auch ein Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung sowie ein Vertreter des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW. Auch Fragen aus dem Publikum sind willkommen.
Bildinformation: (v.l.n.r.) Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt, Thomas Ahls (Bürgermeister Alpen), Klaus Kleinenkuhnen (Bürgermeister Rheurdt), Josef Lübbers (Geschäftsführung St. Bernhard-Hospital), Frank Tatzel (Bürgermeister Rheinberg)

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