Gesundheit

Notfallmedizinische Fortbildungsreihe „Bethanien rettet“: Simulation einer „Besonderen Einsatzlage“ an der Feuer- und Rettungswache Moers 

Notfallmedizinische Fortbildungsreihe „Bethanien rettet“: Simulation einer „Besonderen Einsatzlage“ an der Feuer- und Rettungswache Moers 

Workshop-Teilnehmer:innen probten den Ernstfall

Für die Teilnehmer:innen des diesjährigen Workshops im Rahmen dernotfallmedizinischen Fortbildungsreihe „Bethanien rettet“ hieß es Mitte November: „Alles Taktik in der BEL-Tasche?… Grundlagen der taktischen Medizin mit Workshop“. Die Veranstaltung der Klinik für Notfallmedizin des Krankenhauses Bethanien Moers in Kooperationmit der Feuerwehr und der Polizei an der Feuer- und Rettungswache Moers enthielt neben Vorträgen der Organisatorin Dr. Alexandra Dittmer, Oberärztin der Klinik für Notfallmedizin sowie Initiatorin von „Bethanien rettet“, und Isabelle Thelen, Notfallsanitäterin der Feuerwehr Moers, zusätzlich ein praktisches Skilltraining mit dem leitenden Praxisanleiter Stefan Napierala, Notfallsanitäter Eugen Rahn und einem in der taktischen Medizin besonders geschulten Zollbeamten. Zum Abschluss hatten die Teilnehmer:innen desWorkshops die Möglichkeit, das Erlernte in einer Simulation, einer sogenannten „Besonderen Einsatzlage“ (BEL), zu trainieren.

BEL – die „Besondere Einsatzlage“
Mit ihr sind unvorhersehbare und dynamische Situationen, die oft mit hohen Risiken verbunden sind, gemeint, wie zum Beispiel Terroranschläge oder Amokläufe. Diese Lagen machen ein koordiniertes Vorgehen zwischen Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr sowie spezielle Taktiken und Ausrüstung erforderlich. „Diese Lagen regelmäßig zu trainieren, ist essenziell. Es ist wichtig, dass man weiß, wie man selbst tickt und wie die anderen ticken, damit im Notfall schnell und reibungslos agiert werden kann“, so Dr. Alexandra Dittmer. Das Szenario, das von der Teilnehmergruppe, bestehend aus Ärzt:innen, Polizeibeamte:innen, Notfallsanitäter:innen und einem Notfallsanitäterazubi, geprobt wurde, hieß: „Messerstecherei in einer Diskothek mit mehreren schwerstverletzten Personen – die zunächst sichere Situation wandelte sich durch einen unerkannten weiteren ,Täter‘ mit Schusswaffe in eine äußerst dynamische Lage.“

„Teils lauthals schreiende Verletzte mit Schnittwunden an der Halsschlagader und der Oberschenkelarterie erwarteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Keller der Feuer- und Rettungswache Moers am Jostenhof – begleitet von lauter Musik, Dunkelheit, vernebelten Räumen und Strobolicht“, so die Verantwortlichen. Ziel war es, die Verletzten unter den erschwerten Bedingungen bestmöglich zu versorgen. „Unter Einsatz von literweise Kunstblut wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fachlich gefordert. Es galt zum Beispiel verletzte Extremitäten mit Tourniquets abzubinden oder spezielle Druckverbände anzulegen“, erklärt Oberärztin Dr. Alexandra Dittmer. „Das Equipment konnte glücklicherweise unentgeltlich aus abgelaufenem Inventurmaterial gestellt werden. Außerdem hatten wir echte Schweinerippen zur Verfügung, um das Versorgen von Verletzungen des Brustkorbes zu trainieren.“ 

Positive Rückmeldungen
„Im Anschluss an die Veranstaltung haben wir sehr positive Feedbacks erhalten, es hat Spaß gemacht und uns allen wertvolle Einblicke in die Handlungsweisen und Dynamiken in solchen Situationen gegeben“, freut sich Dr. Alexandra Dittmer.

Die Fortbildungsreihe „Bethanien rettet“ findet bereits seit 2020 einmal im Quartal statt und bietet Fachpersonal die Möglichkeit, sich zu ausgewählten notfallmedizinischen Themen fortzubilden.

Bildzeile:
Die Teilnehmer:innen der notfallmedizinischen Fortbildungsreihe „Bethanien rettet“ nach dem erfolgreichen durchgeführten Workshop rund um „Besondere Einsatzlagen“.

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