Moers

Demokratiebeauftragter der Stadt Moers startet

Demokratiebeauftragter der Stadt Moers startet

Moers. (pst) Sein Name ist Programm: Demokrat Ramadani ist seit 1. September zuständig für die neu geschaffene Fachstelle für Demokratie der Stadt Moers. Der politische Beschluss dazu ist vergangenes Jahr im Hauptausschuss getroffen worden. „Eine besondere Person für eine besondere Aufgabe“, freut sich der Erste Beigeordnete und Kulturdezernent Wolfgang Thoenes. Die Fachstelle ist beim Eigenbetrieb Bildung angesiedelt. „Es besteht eine sehr gute Vernetzung, weil wir viele Schnittstellen und gute Kontakte zu den starken privaten Initiativen haben“, erläutert Diana Finkele (Leiterin des Eigenbetriebs Bildung).

Fragen zur Demokratie begleiteten das Leben

Demokrat Ramadani wurde durch seine Eltern geprägt, die aus dem Kosovo stammen und dort politisch sehr aktiv waren. „Ich habe im Laufe der Zeit Fragen gestellt, was Demokratie ist und wie sie gefährdet wird“, beschreibt der 32-Jährige die Anfänge seiner Überlegungen. Besonders interessant an der Tätigkeit in Moers und ausschlaggebend für seine Bewerbung war, dass die Kommune die Fachstelle aus eigener Initiative begründet und damit eine Vorreiterfunktion einnimmt. Zudem war er beeindruckt von dem Reichtum der Aktivitäten zur Demokratieförderung in der Stadt. „Eine meiner künftigen Aufgaben wird es sein, diese Angebote systematisch zu bündeln, um daraus Strategien zu erzeugen.“ So könne Moers ein Leuchtturm für Demokratie und zur Stärkung von Vielfalt werden, ist sich Ramadani sicher. Wichtig ist ihm dabei aber, dass er der Zivilgesellschaft keine Konzepte überstülpen möchte, sondern „auf die Weisheit der Vielen“ zurückgreifen möchte. Ein Teilbereich der Tätigkeit ist auch die Betreuung des Integrationsrats der Stadt Moers.

Vereine und Initiativen kennenlernen

Im Rahmen seiner Arbeit möchte der Demokratiebeauftragte alle Vereine und Initiativen kennenlernen, die sich auch gerne bei ihm melden können. Zudem wird die Akquise von Fördermitteln für die Umsetzung von Projekten ein Schwerpunkt der Arbeit sein. Ramadani plant Kooperationen mit den Moerser Schulen, die seiner Meinung nach bereits eine sehr gute Arbeit auf dem Gebiet leisten, und eine Kooperation mit der Universität Düsseldorf-Essen. Hier gibt es bereits eine Zusammenarbeit mit Moerser Kultureinrichtungen. Als größte Gefahr für die Demokratie empfindet er die „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“. Als Gegenmaßnahmen sieht er eine Diversitätsstärkung und Antidiskriminierung. „Mit der Erfindung der Demokratie haben wir nicht aufgehört, undemokratisch zu sein“, hält Ramadani als Fazit für seine Arbeit fest.

Infobox:

Wer Kontakt zu Demokrat Ramadani aufnehmen möchte, kann die Telefonnummer 0 28 41 / 201-357 oder eine E-Mail an Demokrat.Ramadani@Moers.de schreiben. Das Büro des Demokratiebeauftragten ist im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum (Wilhelm-Schroeder-Straße 10) zu finden.

Bildzeile:

Demokrat Ramadani (Mitte) möchte die Demokratie in Moers stärken. Diana Finkele und Wolfgang Thoenes freuen sich, dass der Demokratiebeauftragte der Stadt Moers am 1. September seine Tätigkeit aufgenommen hat. (Foto: pst)

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