Moers

„ComedyStarts – Partizipation und Perspektive“

Konzeptförderung mit Mehrwert für Internationales ComedyArts Festival Moers

In Zeiten des Wandels – nicht zuletzt in der Kulturwirtschaft – entwickelten die Festival-Macher*innen in 2022 erfolgreich ein umfangreiches, mehrteiliges Konzept zur Weiterentwicklung und zum Ausbau des Festivals. Das Bollwerk 107, Veranstalter des ‚ComedyArts‘, freut sich über den Zuwendungsbescheid seitens des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW in Zusammenarbeit mit der LAG Soziokultur NRW in Höhe von rund 146.000 Euro für „ComedyStarts“.

Nach zwei Pandemiejahren, alternativen Festival-Editionen und finanziellen Schwierigkeiten benötigt das ComedyArts Festival Perspektiven für Weiterentwicklungen in einer sich rasant verändernden Kulturlandschaft. Der im Frühjahr erstellte und im Spätsommer vollumfänglich bewilligte Antrag auf Konzeptförderung beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW des Projektes ComedyStarts umfasst zehn innovative wie facettenreiche Module, die diverse Schwerpunkte beinhalten. Formate zur Publikumsentwicklung (Audience Development) und zur Förderung junger, talentierter Kunstakteure*innen sind ebenso Bestandteile wie Veranstaltungen mit dem Fokus Diversität, Nähe zu einer heterogenen Bürgerschaft und partizipative Kreativangebote unter anderem in Schulen. Diese auch auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Zukunftsmodelle stehen dabei nicht in Konkurrenz oder Widerspruch zu einer Festivaltradition, die sich auch künftig mit programmatischem Mut und unkonventionellen Vorhaben abbilden wird.

Anteile der Fördersumme in der Höhe von 146.000 Euro stehen für die halbe Stelle Projektleitung ComedyStarts im Team des ComedyArts Festivals zur Verfügung, die dem Förderzeitraum gemäß auf eine Dauer von drei Jahren angelegt ist und Mitte Oktober 2022 mit Lisa Reinecke (39)besetzt wurde. Die gebürtige Moerserin ist seit ihrer Kindheit mit dem ‚ComedyArts‘ verwachsen und arbeitete später vielfach als ehrenamtliche Helferin mit. Im Rahmen ihres Studiums „Tourism and Event Management“ war das Internationale ComedyArts Festival 2008 sogar Teil ihrer Bachelor-Thesis zum Thema „Management von Ehrenamtlichen in Kulturbetrieben“. Gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit dem Künstlerischen Leiter, Carsten Weiss, wird Lisa Reinecke das Projekt leiten.

Das Jahr 2023 hat bereits mit der Umsetzung eines ersten Formates begonnen:

Im Rahmen von „ComedyArts on Tour“ haben am 12. und 13. Januar in Kooperation mit dem Gymnasium Filder Benden zwei Workshops stattgefunden. Die Teilnehmenden setzten sich aus den beiden Literaturkursen der Stufe 11 sowie ihren Lehrerinnen Svenja Pauly und Simone Teller zusammen. Ekkehard Eumann, Dozent am Theaterpädagogischen Zentrum Ruhr, gab seine langjährige Erfahrung im „Bühnenduell“ und somit Grundlagen des Theaterfechtens an die Schüler*innen weiter und verband dies mit Elementen von Clownerie und Commedia dell‘Arte. Der zweite Workshop, für den die Schüler*innen sich entscheiden konnten, wurde von Carla Wyrsch von der Folkwang Universität Essen durchgeführt: „Physical Theatre mit humoristischen Elementen“.

Bereits im Februar 2023 folgen die nächsten Umsetzungen zu weiteren Thematiken:

Am Dienstag, 7. Februar, spielt das Format „Wahrheit oder Wirklichkeit“ mit der Wahrnehmung. Die Werke der Body Art-Künstlerin Gesine Marwedel sind perfekte Illusionen, die sich in ihrer Realität erst bei näherem Betrachten offenbaren. Ihr Fine Art-Bodypainting erschafft äußerst detailgetreue Trugbilder aus Flora und Fauna. Am Abend der Ausstellungseröffnung wird sie ihre Kunst live präsentieren und für Fragen zur Verfügung stehen. Die Ausstellung wird bis einschließlich 15. Februar im Foyer des Bollwerks 107 zu den Öffnungszeiten der Kneipe zu bestaunen sein (Dienstag bis Donnerstag: 18 bis 24 Uhr, Fr und Samstag 18 bis 1 Uhr).
Eine weitere Form der Illusionskunst präsentiert der Zauberkünstler und Close up-Magier Benedikt Grindel. Der Absolvent der New York Mystery School agiert direkt vor den Augen der Besucher*innen und stellt trickreich die Wahrnehmung zwischen Sein und Schein in Frage. 

Ebenfalls Premiere feiert das Projekt „Comedy Talk“ am Dienstag, 14. Februar. Unter dem Titel „Comedy kann?!“ wird es neben Live-Comedy (Kurzauftritte) vor allem viel Raum für Diskussionen geben: Hat Comedy

reine Schenkelklopfer zu liefern oder auch Denkanstöße? Hat Humorkunst gesellschaftlichen Einfluss? Sind Klischees okay? Wo liegen die Chancen von Comedy, Kabarett und Kleinkunst? Wo finden sich Grenzen zwischen Spaß und Provokation? Sind Themenfelder wie Migration, Diversität etc. ausreichend sichtbar? Es diskutieren und spielen Stephanie Weber (Medienpädagogin und Teil des ‚Gender-Theaters‘ „Kingz of Pop“), Muhsin Omurca (deutschsprachiger Kabarett-Pionier mit türkischen Wurzeln) und Tony Bauer (Nachwuchs-Comedian mit Kurzdarmsyndrom). Moderatorin des Abends ist Johannah Illgner.

Beide Veranstaltungen sind kostenfrei und starten um 19 Uhr, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

ComedyStarts wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und der LAG Soziokultur NRW.

Weitere angedachte Formate lauten „Fresh Friday“ (Talentförderung), „Comedy Beats“ (Mix-Format mit jungem*r Comedian*ienne als Gastgeber*in und DJ*ane im Bollwerk 107), „CrossOverTüre“ (spartenübergreifende Eigenproduktion), „Comedy Beats Boulevard“ (Musik und Comedy auf dem Vorplatz der enni.eventhalle), „Flash! Moers“ (Themen-Flashmobs in der Moerser Innenstadt), „Kreuz und QueR“ (digitales Projekt) und „Comedy Connect“ (Networking des Festivalteams mit anderen Kulturakteur*innen zu Publikumsentwicklung und Diversität).

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