Moers

Stellungnahme des AWO KV Wesel zu den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen

Kreis Wesel. Die jüngsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben ein beunruhigendes Signal gesendet. Mit der AfD als stärkster Kraft in Thüringen und einem knappen Ergebnis in Sachsen, zeigt sich eine tiefe gesellschaftliche Spaltung und eine zunehmende Polarisierung. Diese Entwicklung stellt uns als Gesellschaft vor große Herausforderungen, aber auch vor eine dringende Aufgabe: die Demokratie zu stärken und den sozialen Zusammenhalt zu bewahren.

Die AWO hat seit ihrer Gründung 1919 immer dafür gestanden, Menschen in Not zu helfen und den sozialen Frieden zu fördern. Heute ist ihre Rolle wichtiger denn je. „Die Leitideen der AWO – Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit – bieten einen klaren Kompass für den Weg, den wir jetzt einschlagen müssen“ ist sich AWO-Präsident Ibrahim Yetim sicher und betont weiter: „Besonders der Wert der Vielfalt ist in diesen Zeiten von zentraler Bedeutung.“

Die Wähler, die sich für extreme Parteien entschieden haben, tun dies oft aus einem Gefühl der Ausgrenzung und Vernachlässigung heraus. „Es fehlt häufig eine Orientierung und das Gefühl, nicht mehr  ein Teil unserer Gesellschaft zu sein“, meinte Yetim nach den Ursachen forschend, „ sie suchen nach einfachen Antworten auf komplexe Fragen.” Hier müsse die AWO noch aktiver werden. Durch ihre Arbeit kann sie Menschen zusammenbringen, Brücken bauen und den Wert der Vielfalt in den Vordergrund stellen. Vielfalt sei nicht nur eine Herausforderung, sondern eine enorme Stärke unserer Gesellschaft. Sie bedeute, dass verschiedene Perspektiven und Erfahrungen zusammenkommen und gemeinsam Lösungen gefunden werden können, die für alle tragfähig sind.

„Die AWO wird daher noch stärker als bisher Orte der Begegnung schaffen, an denen Menschen miteinander ins Gespräch kommen und voneinander lernen können“, ergänzt der AWO-Vorstandsvorsitzende Jochen Gottke  und konkretisiert: „Bildungsangebote, die den Wert der Demokratie und der Vielfalt vermitteln, sind dabei unerlässlich. Es muss deutlich werden, dass jeder Mensch in unserer Gesellschaft einen Platz hat, unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialem Status.“

Zudem sei es von großer Bedeutung, dass die AWO ihre Stimme in der politischen Debatte noch deutlicher erhebt und für die Interessen derjenigen eintritt, die sonst nicht gehört werden. Die politischen Kräfte, die sich heute so stark im Osten Deutschlands zeigen, nutzen die Ängste und Sorgen der Menschen aus. Dem müsse eine klare und solidarische Antwort entgegengesetzt werden, die auf den Prinzipien der Gerechtigkeit und Gleichheit basiert.

„Für die Zukunft bedeutet dies, dass wir uns als Gesellschaft wieder stärker auf die Werte besinnen müssen, die uns verbinden, statt auf das, was uns trennt“, fasst Ibrahim Yetim das geplante Vorgehen zusammen. Die AWO kann und sollte hier eine führende Rolle spielen, indem sie durch ihre Arbeit zeigt, dass Vielfalt kein Problem, sondern eine Bereicherung ist. „Wir haben aktuell auf der Ebene des AWO-Bezirksverbands beschlossen, sogenannte Methodenkoffer zur Demokratieförderung zu entwickeln, der AWO-Kreisverband Wesel koordiniert diese Arbeiten“, berichtet Jochen Gottke. „Nur so können wir die Demokratie in Deutschland festigen und die sozialen Spannungen abbauen.“

Yetim und Gottke zum Schluss unisono: „Lasst uns alle gemeinsam für eine gerechtere, solidarischere und vielfältigere Gesellschaft kämpfen, die auf den Werten aufbaut, die die AWO seit ihrer Gründung leitet. Dies ist der Weg, den wir einschlagen müssen, um die Spaltung zu überwinden und eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.“

Fotos: AWO

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