Rettet die Kitas in NRW
Familienministerin Paul nimmt Petition mit über 30.000 Unterschriften entgegen – AWO Kreisverband Wesel beim Aktionstag am 15. Mai dabei
Düsseldorf. Mehr als 30.000 Menschen haben ihre Unterschrift für eine gerechte Kita-Finanzierung in NRW bereits geleistet.
All diese Stimmen nimmt Familienministerin Josefine Paul am kommenden Mittwoch, 15. Mai, vor dem Düsseldorfer Landtag entgegen. Auch die familienpolitischen Sprecherinnen und Sprecher von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP sind vertreten, wie auch der AWO Kreisverband Wesel, vertreten durch Vorstandsmitglied Dr. Bernd Riekemann.
Kommunale Verwaltung, Kitas, Fachkräfte, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW sowie Kita-Eltern kommen ebenfalls auf der Bühne zu Wort. Tausende Kita-Betreiber in NRW geraten zunehmend in Existenznot, weil sie ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlen wollen. Denn das Land finanziert diese Steigerung bei den freien Trägern aktuell nicht. Um dennoch auf dem angespannten Bewerbermarkt mithalten zu können, sind viele bereits in Vorleistung gegangen. Nun geht den ersten die Luft aus. Deshalb haben sechs freie Träger das Kita-Bündnis NRW ins Leben gerufen und eine Petition zur „Rettung der Kitas in NRW“ gestartet. Über 30.000 Menschen haben diese bereits mitgezeichnet, handschriftlich und digital. Weitere können dies jetzt noch tun. Alle Unterschriften wird die NRW-Familienministerin Josefine Paul am 15. Mai ab 11 Uhr vor dem Landtag Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf entgegennehmen. Zum Hintergrund der Aktion: Dass viele tausend Kita-Fachkräfte bereits seit März endlich von tariflichen Lohnsteigerungen profitieren, ist eigentlich eine gute Nachricht. Doch leider finanziert das Land NRW diese Steigerung für die Beschäftigten bei den freien Trägern aktuell noch nicht. Mehr Geld für das Personal soll es erst ab August geben. Dabei haben die meisten Kita-Betreiber im letzten Jahr bereits die ebenfalls tariflich vereinbarte Inflationsausgleichsprämie vorgestreckt und ihre Rücklagen aufgebraucht. Ein Rettungsschirm wurde zwar gespannt, jedoch ist dieser erheblich zu klein und kommt viel zu spät. Das alles bringt vor allem kleinere Kitas in Existenznot. Um Insolvenzen abzuwenden und dem drohenden Qualitätsabbau entgegenzutreten, haben sich mittlerweile über 60 freie Kita-Träger gemeinsam mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) NRW im Kita-Bündnis NRW zusammengeschlossen. In ihrer Petition fordern sie eine vorgezogene Anpassung der Kita-Finanzierung und eine Regelung, dass tarifliche Erhöhungen künftig zeitnah berücksichtigt werden müssen.
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