IHK: Betriebe brauchen sichere Energieversorgung
Massiver Ausbau alternativer Energieträger nötig
Steigende und stark schwankende Preise für Energie gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Planungssicherheit der Unternehmen in NRW. Gleichzeitig hat die Landesregierung beschlossen, bis 2030 aus der Braunkohleverstromung auszusteigen.
Besonders Betriebe mit hohem Energieverbrauch verlieren das Vertrauen in NRW als zukunftsfähigen Industrie- und Wirtschaftsstandort. Die Industrie- und Handelskammern in NRW fordern von der Landesregierung eine belastbare Strategie, um die Betriebe in Zukunft verlässlich zu versorgen. Jörg Winkelsträter, Leiter für den Bereich Industrie, Umwelt und Energie der Niederrheinischen IHK kommentiert:
„Die Industrie am Niederrhein benötigt zehn Prozent der industriell verbrauchten Energie in ganz Deutschland. Wir IHKs in NRW machen mit der beauftragten Studie deutlich, dass wir in unserem Bundesland bis zum Jahr 2030 die Windkapazitäten mehr als verdoppeln müssen, um unsere Betriebe zuverlässig mit der benötigten Energie zu versorgen. Der Ertrag aus Photovoltaikanlagen muss sogar um rund 80 Prozent steigen. Damit keine Versorgungslücken entstehen, brauchen wir H2-Ready-Gaskraftwerke und Batteriespeicher. Damit meine ich Gaskraftwerke, die zukünftig auf Wasserstoff umgerüstet wer-den können, um Flauten bei Wind und Sonne auszugleichen.
Diese Infrastruktur muss aber erst aufgebaut werden. Wir appellieren dringend an die Landes- und Bundesregierung, eine belastbare Strategie zu entwickeln und rechtzeig gegenzusteuern, sollten die Ausbauziele verfehlt werden. Nur so schaffen wir Vertrauen in unseren Industriestandort zurück und treiben den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger voran.“
Porträtfoto Jörg Winkelsträter: Niederrheinische IHK/Hendrik Grtzebatzki