Kultur und Vereine

160 Kinder und Jugendlicher erlebten ihr „Abenteuer Unternehmer“

Gewerkelt, geschraubt, gefräst, gebaut, gebacken, geforscht und programmiert

Bündnisse für Familie luden Kinder und Jugendliche zu „Abenteuer Unternehmen“ in Bocholt und Rhede ein

Rund 20 Firmen in Bocholt und Rhede öffneten in den vergangenen zwei Wochen ihre Bürotüren, Werkstore und Halleneingänge, um Schülerinnen und Schüler von sechs bis 18 Jahren zu einem „Abenteuer Unternehmen“ einzuladen. „Es wurde gewerkelt, geschraubt, gefräst, gebaut, gebacken, geforscht und programmiert – und ganz nebenbei stellten die Firmen Berufsbilder, typische Aufgaben der Beschäftigten sowie ihre Produkte und Dienstleistungen vor“, berichtet Annette Hünting, zweite Vorsitzende des Familien-Bündnisses in Bocholt, von den abenteuerlichen Betriebserkundungen. 

Ausbilderin Jennifer Steffens (2.v.r.) und Azubi Torben Wilting (hinten) zeigten den Kindern, wie der Pneumatik-Plan vom Blatt auf ein Board übertragen wird. Jennifer Middelkamp (3.v.r.) vom Unternehmerverband begleitete den Termin im Namen des Organisationsteams vom Bündnis für Familie in Bocholt. (Foto: Pieron)

IT-Schmiede, Supermarkt, Feuerwehr, Polizei, Bäckerei, Autohaus, Bank, Metall-Ver- und Bearbeitung, Elektroindustrie: Die Branchen, in denen sich die insgesamt 160 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler umschauen durften, waren sehr vielfältig. Ebenso wie die Dinge, die sie ausprobieren durften: So programmierten die Kinder bei TIS in der Programmiersprache „C“ blinkende Lampen auf einem Board. Bei Elskamp wurden das Kühlhaus sowie der Pfandautomat „von hinten“ inspiziert, kassiert und am Ende Schokoriegel blind verkostet. Bei der Feuerwehr durfte aus C-Rohren gelöscht werden, bei der Polizei Fingerabdrücke genommen, bei Gildhuis und Wanders gebacken und im Autohaus Lackermann an auseinandergebauten Motoren montiert werden. „Hier war der Ausbilder vom vorhandenen Fachwissen und Interesse eines Jungens so begeistert, dass er ihm direkt einen Praktikumsplatz angeboten hat“, berichtete Hünting. Highlight für die Kinder bei der Stadtsparkasse war der Tresorraum, wo hinter dicken Türen unzählige Schließfächer sind. 

Acht Schülerinnen und Schüler aus Bocholt und Borken durften sich bei Gigaset auch die Handyproduktion „Made in Germany“ ansehen. Personalleiter Christian Kommelter (rechts) und HR-Mitarbeiterin Bernadette Waheed (2. v. l.) begleiteten die Jugendlichen ebenso wie RA Moritz Streit (links) vom Unternehmerverband. (Foto: Gigaset)

Auch vier Industriebetriebe aus der Metall- und Elektroindustrie, allesamt Mitglieder beim Unternehmerverband, waren mit von der Partie: Flender, Gigaset, Pieron und Grunewald. Sie alle bescherten den jungen Leuten exklusive und abenteuerliche Einblicke in die Arbeitswelt; es durften Bauteile zusammengebaut, roboter-gestützte Produktionsbereiche besichtigt und Ausbildungswerkstätten erkundet werden. Jennifer Middelkamp vom Unternehmerverband begleitete einige Termine und resümierte: „Die Jugendlichen stehen jetzt an der Schwelle erster Berufsorientierung. In diesen Tagen haben sie einen ersten, sehr wichtigen Schritt über die Schwelle eines Unternehmens gemacht. Das gibt ihnen hoffentlich den Impuls, noch häufiger mutig zu sein. Die Chancen für alle, die eine Duale Berufsorientierung quer durch alle Branchen ergreifen, sind gerade super aussichtsreich.“

Verdächtige mithilfe von Fingerabdrücken und DNA-Spuren überführen, die Arrestzelle begehen und auf ein Polizei-Motorrad steigen: Die zehn Kinder durften sich bei „Abenteuer Unternehmen“ bei der Polizei als Hilfs-Sherifs versuchen. (Foto: Stadt Bocholt)

Die Aktion „Abenteuer Unternehmen“ wird alle zwei Jahre vom Bündnis für Familie organisiert, dieses Mal in Bocholt und Rhede. „Die Kinder zeigten sich begeistert von den besonders abenteuerlichen Erlebnissen“, schaute Hünting auf die beiden Wochen zurück. Besonderen Dank sprach sie der Jungen Uni Bocholt aus: „Wir haben die JUBoh als neuen Kooperationspartner an Bord holen können und nicht nur von deren Kontakten in die Jugend profitiert. Auch durften wir ihre digitale Datenbank nutzen, sodass wir in dieser Auflage ein ganz unkompliziertes, virtuelles Anmelde-Verfahren etablieren konnten.“

Alle Infos auf: www.buendnis-fuer-familie-in-bocholt.de

Acht Kinder – ausgestattet mit einem Schlüsselband mit Karte in sparkassenrot – durften damit als „Befugte“ die Stadtsparkasse Bocholt erkunden. Als Quiz organisiert startete die Erkundung bei den Schließfächern im Tresorraum und führte von der Tiefgarage bis über die Dächer von Bocholt. (Foto: Stadt Bocholt)

Zum Verein

Das Bündnis für Familie in Bocholt e. V. organisiert vielfältige Aktionen und Veranstaltungen, um dem Thema Familienfreundlichkeit in dieser Stadt Gehör zu verschaffen. Dazu gehören z. B. die Notinseln – das sind Anlaufstationen z. B. in Geschäften, die Kindern in Not- und Gefahrensituationen helfen. Alle zwei Jahre findet das „Abenteuer Unternehmen“ statt – bei der jüngsten Auflage 2018 schnupperten dabei über 900 Kinder in Wirtschaftsbetriebe. Im Zwei-Jahres-Rhythmus verleiht das Bündnis die BAFF, Bocholter Auszeichnung für FamilienFreundlichkeit. Den Vorstand des Bündnisses bilden Sabahat Hameed, Annette Hünting und Hans-Bernd Felken. Kooperationspartner sind: Stadt Bocholt, IHK Nord Westfalen, Kreishandwerkerschaft Borken, Unternehmerverband, Verband deutscher Unternehmerinnen, Stadtsparkasse Bocholt und BEW Bocholt. Alle Infos auf: www.buendnis-fuer-familie-in-bocholt.de

Titel Bildunterschrift: Mucksmäuschenstill wurden die 14 Kinder bei der Feuerwehr, als sie in der Einsatzzentrale live mitverfolgen konnten, wie ein echter Notruf entgegengenommen wurde. Die Feuerwehrleute Philipp van Hummel und Jens ten Barge zeigten den Kindern dann Notarztfahrzeuge, Rüstwagen und Rettungswagen sowie die Drehleiter und ließen sie am Ende auch noch Löscharbeiten mit „großem Gerät“ ausprobieren. (Foto: Stadtwerke Bocholt)

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