5-Standorte-Programm: Künstliche Intelligenz für digitalen Strukturwandel
Die Stadt Duisburg hat ein neues „Zentrum für angewandte Künstliche Intelligenz Duisburg (ZaKI.D)“ zur Förderung im 5-Standorte-Programm vorgeschlagen. Sie möchte so etwa 30 projektbezogene und 500 extern verbundene, neue und gut bezahlte Arbeitsplätze in Duisburg schaffen. Als erstes Duisburger Vorhaben erhielt das Projekt die drei notwendigen Sterne vom Strukturstärkungsrat, dem Bewertungsgremium im 5-Standorte-Programm. Mit dem Projekt soll nun im Stadtteil Wedau-Nord ein Zentrum für KI entstehen.
Das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und System IMS, die Universität Duisburg-Essen (UDE) und die Firma KROHNE initiierten das Verbundprojekt ZaKI.D mit dem innovativen Ansatz der sogenannten „eingebetteten KI“. Dies ist eine Technologie, die speziell in Industrieanlagen Vorteile bietet. „Im Vergleich zu geläufigen internetbasierten KI-Technologien, erlaubt die eingebettete KI unter anderem, Daten von Maschinen direkt in relevante Information umzuwandeln. Dadurch entsteht ein höherer Datenschutz vor unerlaubtem Zugriff und Reaktionszeiten werden kürzer“, erläutert Wolfgang Gröting, Leiter des Fraunhofer-inHaus-Zentrums und Koordinator von ZaKI.D.
Attila Bilgic, CEO der KROHNE Gruppe ergänzt: „Das eingebettete Szenario liefert genau diese zwei ganz entscheidenden Vorteile für die Industrie, gerade auch, was die Prozesssicherheit angeht. Denn dafür sind schnelle Reaktionen, auf deren Richtigkeit man sich zu 100 Prozent verlassen kann, lebenswichtig.“ Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen außerdem viele positive Effekte auf fast alle Nachhaltigkeitsziele, die national und international festgelegt sind. Alle Daten, die nicht auf zentralen Datenspeichern abgelegt werden, helfen dabei, Energie zu sparen.
Die Universität Duisburg-Essen baut mit ZaKI.D ihr Engagement im Bereich der eingebetteten KI weiter aus. Dies ermöglicht es Start-ups und Firmen aus der Region, auf den Forschungsergebnissen der Universität aufzubauen und innovative Produkte und Lösungen zu entwickeln. Die UDE bietet ihren Studierenden Lehrveranstaltungen zu verschiedenen KI-Themen an. Durch ZaKI.D wird das Lehrangebot im Bereich eingebetteter KI ausgebaut. Die Lehrinhalte werden sowohl Unternehmensgründerinnen und -gründern als auch Mitarbeitenden aus Betrieben der Region zur Verfügung gestellt.
Für Michael Rüscher, Wirtschaftsdezernent der Stadt Duisburg ist entscheidend, dass das Projekt für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) einen Nutzen bringt: „Denn oftmals haben KMU nicht die finanziellen Möglichkeiten, große und deswegen kostspielige Computeranlagen zu unterhalten. Durch die eingebettete KI kann der Mittelstand und das Handwerk seine Produkte und Dienstleistungen in dem Zentrum weiterentwickeln. So können diese Unternehmen eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung der Duisburger Wirtschaft einnehmen.“
Das vierjährige Projekt wird jetzt mit Unterstützung des NRW-Wirtschaftsministeriums beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt und könnte nach Erhalt des Zuwendungsbescheides zeitnah beginnen.