Internationaler Tag gegen Rassismus als Anlass zu (Selbst)Reflektion
Integrationsagentur und AWO konzipierten gemeinsame
Workshops gegen Rassismus
Kamp-Lintfort. Viel Austausch, gute Gespräche und Anregungen gab es jetzt im Kaliko. Am Internationalen Tag gegen Rassismus, dem 21. März, bot die Integrationsagentur Kamp-Lintfort gemeinsam mit der Antidiskriminierungsstelle und dem Arbeitskreis Vielfalt des AWO Kreisverbandes e.V. drei Workshops zu den Themen Rassismus, Vielfalt und Transkulturalität an. Die Teilnehmer*innen waren Erzieher*innen, Mitglieder aus Vereinen, Angestellte der Stadt, Mitarbeiter*innen der AWO und andere Interessierte, die über ihre Erfahrungen zu den einzelnen Themen sprachen.
Workshop eins, entwickelt und durchgeführt von Misbah Shahzad und Mohamed Tajni von der Antidiskriminierungsstelle der AWO stand unter dem Motto „Rassismus und unsere Denkmuster“. In diesem Workshop beschäftigten sich die Teilnehmer*innen unter anderem mit den Fragen „Was ist Rassismus und wie betrifft er mich persönlich?“.
Der zweite Workshop unter dem Motto „Lesen verleiht Vielfalt – Ein Projekt des Arbeitskreises Vielfalt der AWO“ zielte vor allem darauf ab, die Teilnehmer*innen anhand von mitgebrachten Kinderbüchern für das Thema Vielfalt zu sensibilisieren. Referentin Birgitt Hüskes-Kathagen gab Büchertipps und methodische Anregungen, wie sie in ihrer täglichen Arbeit und ihren erzieherischen Aufgaben Elemente der Vielfalt einfließen lassen können. “Der Workshop soll auch die Möglichkeit zur Reflexion geben. Welche Bücher können zum Beispiel aussortiert und welche neu angeschafft werden?”, so Birgitt Hüskes-Kathagen.
Zu Beginn des Workshops konnte jede*r Teilnehmer*in über seine Kindheits- und Jugenderfahrungen mit den Themen Rassismus und Vielfalt berichten. Dabei wurde von den unterschiedlichsten Erlebnissen erzählt. Während einige von selbst erlebten rassistischen Beleidigungen vor allem in alltäglichen Situationen berichteten, gab es auch viel Positives zu erwähnen. Einige Teilnehmer*innen hatten bisher kaum Erfahrungen mit rassistischen Anfeindungen oder Beleidigungen gegenüber behinderten Menschen gemacht.
Im Anschluss an die Gesprächsrunden sollte sich jede*r Teilnehmer*in für eines der vielen ausgestellten Kinderbücher entscheiden, das sie oder ihn besonders ansprach. Das jeweilige Buch wurde in der Gruppe vorgestellt. Dabei ging es zum Beispiel um ein Werk zum Thema “Sorgen und Ängste” bei Kindern, weitere gaben Tipps zur erfolgreichen Inklusion und zum sensiblen Umgang mit Transkulturalität.
„Entdeckungsreise in meine, deine, unsere Kultur“ hieß der dritte Workshop, angeboten von Annemarie Schweighofer-Brauer, Vielfaltsbegleitung der AWO und Behnaaz Jansen von der AWO Integrationsagentur Kamp-Lintfort. Darin beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit kulturellen Prägungen und kulturellen Veränderungen.
Alle Teilnehmer*innen waren sichtlich begeistert und lobten die Arbeit der Organisator*innen. Susanne Hackstein-Englisch vom AWO-Projekt “Refugees into work” besuchte die Workshops: “Ich konnte vieles mitnehmen. Vom Austausch und den verschiedenen Perspektiven, die beleuchtet wurden, kann man nur profitieren. Alles war sehr gut organisiert und vorbereitet.”
Zum Hintergrund: Die Internationalen Wochen gegen Rassismus fanden in diesem Jahr vom 11. bis 24. März statt. Das Motto in diesem Jahr lautete „Menschenrechte für alle“, eine Forderung, der sich der AWO Kreisverband Wesel gerne anschloss. Mit dem Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März als Höhepunkt für viele Veranstaltungen, waren alle AWO-Gliederungen dazu aufgerufen, sich aktiv mit kreativen Aktionen ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen und sich zu beteiligen. Mit dem Workshop-Tag in Kamp-Lintfort war das mehr als gelungen.
Bildunterschriften:
Gruppenbild: Gut besucht waren die Workshops von Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Kulturen, Vereinen und Einrichtungen.
Fotos: Scholtheis/AWO