Erasmus-Austauschprogramm
Französische Praktikanten sammeln Auslandserfahrungen in der Handwerksbäckerei Büsch
Kamp-Lintfort. Die einen sind vor allem für ihr Baguette bekannt, die anderen für eine große Auswahl an unterschiedlichen Brotsorten. Ist das der einzige Unterschied zwischen französischen und deutschen Bäckereien? Wie sieht die Arbeit in den Backstuben und Konditoreien beider Länder aus? Von Unterschieden und Gemeinsamkeiten konnten sich drei französische Auszubildende nun selbst ein Bild machen. Im Zuge eines Austauschs absolvierten zwei junge Männer und eine junge Frau aus dem europäischen Nachbarland ein Praktikum bei der Handwerksbäckerei Büsch.
Der Austausch erfolgte über das „Erasmus+“-Programm. Das ist das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Es bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten und unterstützt unter anderem auch Auslandsaufenthalte von Auszubildenden. Nachwuchs-Bäcker und –Konditoren der Handwerksbäckerei Büsch waren im Zuge dieses Programms bereits im europäischen Ausland, nun waren erstmals französische Austausch-Azubis am Niederrhein. Viereinhalb Wochen lang lebten sie in einer Ferienwohnung, gingen zur Berufsschule und packten bei Büsch in den Bereichen Bäckerei, Konditorei und Produktion mit an.
Büsch-Azubi als Übersetzer
Durchaus eine Herausforderung für alle Beteiligten, da keiner der Ausbilder im Kamp-Lintforter Unternehmen Französisch spricht, wie Christiane von den Driesch lachend berichtet. Sie ist Ausbildungsleiterin im Bereich Konditorei und betreute die jungen Franzosen gemeinsam mit ihrem Kollegen Udo Beus aus dem Bereich Bäckerei. „Wir haben uns einerseits mit Übersetzungs-Apps geholfen“, erzählt Christiane van den Driesch. Eine enorm große Unterstützung sei aber auch Mohammed Bantahar gewesen. Der Büsch-Auszubildende spricht Französisch und fungierte als Übersetzer und Pate für die Austausch-Azubis.
Trotz der sprachlichen Herausforderung sei das Praktikum in Deutschland eine sehr wertvolle Erfahrung gewesen, darin sind sich die Franzosen Ainhoa Mihura y Barreneche, Mathéo Lorinef und Hugo Garay einig.
Er sei eigentlich ein sehr zurückhaltender und eher schüchterner Mensch, zieht zum Beispiel der 18-jährige Hugo Bilanz. „Das Praktikum hat mich dazu gezwungen, ein wenig mutiger zu sein, mit Menschen zu kommunizieren und mich auszutauschen.“ Eine solche Erfahrung empfehle er auch anderen Auszubildenden, sagt Hugo.
Am meisten überrascht und beeindruckt habe ihn die Größe der Handwerksbäckerei Büsch, so der junge Franzose weiter. „Stimmt, so etwas sind wir in Frankreich überhaupt nicht gewohnt“, bestätigt Mathéo. Er habe durch das Praktikum neben dem Backen vor allem Schnelligkeit und Organisation gelernt, berichtet der 19-Jährige.
Deutsche Spezialitäten kennengelernt
Gemeinsam mit den Auszubildenden der Handwerksbäckerei Büsch zu arbeiten und typisch deutsche Kuchen wie etwa Schwarzwälder Kirschtorte kennenzulernen, das hat Ainhoa besonders gut gefallen. „Dieses Praktikum hat mir die deutsche Bäckerei und Konditorei nähergebracht, es war eine tolle Erfahrung für mich“, lobt die 18-Jährige.
Alles in allem sind die jungen Leute sehr froh über die Möglichkeit, eine so beeindruckende Bäckerei kennenzulernen. „Merci, mille fois – Danke sehr, tausend Mal“, so ihr Dankeschön.
Vorschlag für die Bildunterschrift:
Sie sind von Büsch beeindruckt – die französischen Praktikanten, die zu Gast bei der Handwerksbäckerei sind. (v.l.) Ausbildungsleiterin Christiane von den Driesch, Mathéo Lorinef, Mohammed Bantahar (Büsch-Azubi), Ainhoa Mihura y Barreneche, Hugo Garay und Ausbildungsleiter Udo Beus.